IHK zeichnet jahrzehntelanges Engagement mit Ehrenplaketten aus
Acht Personen aus dem Kreis Olpe geehrt
- Kreis Olpe, 06.04.2017

Siegen/Kreis Olpe. 29 Personen aus Unternehmen und Berufskollegs sind am Dienstagabend, 4. April, mit der Ehrenplakette der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) ausgezeichnet worden. Sie erhielten diese Anerkennung für ihr 20-jähriges ehrenamtliches Engagement in den unterschiedlichsten Gremien der Kammer.

Der IHK-Präsident nutzte seine Ansprache, um zu einigen bildungspolitischen Themen Stellung zu beziehen. „In Zukunft wird sich der Mangel an Fach- und Führungskräften in immer mehr Wirtschaftsbereichen ausbreiten.“ Den wesentlichen Engpass gibt es laut Felix G. Hensel bei den beruflich Qualifizierten: „Künftig sind die Unternehmen gezwungen, deutlich mehr Ressourcen in die Personalgewinnung zu stecken als bisher. Sie müssen auf allgemein bildende Schulen zugehen, in der Öffentlichkeit werben, ihr Image stärken. Gleichzeitig darf aber auch das bestehende Personal in den Betrieben nicht vergessen werden.“

Ein anderer Punkt ist für den IHK-Präsidenten der wachsende Trend zum Studium: „Auch dadurch gehen immer mehr Betriebe im Wettbewerb um passende Auszubildende leer aus. Die Balance zwischen gut ausgebildeten Akademikern und hervorragenden Fachkräften wankt.“ Hinzu komme, dass für Abiturienten, die den „Bachelor“ anstreben, Bildungsziele wie die der „Industriekaufleute“ oder der „Bankkaufleute“ schon in zeitlicher Hinsicht offenbar nicht attraktiv genug seien.
In der beruflichen Bildung sei ein Paradigmenwechsel erforderlich. Wolle man die betriebliche Lehre gegenüber den Bachelor-Studiengängen attraktiver gestalten, wäre eine grundlegende Kürzung der betrieblichen Ausbildungsdauern bei der Eingangsqualifikation „Abitur“ zwingende Voraussetzung; ebenso die deutliche Reduktion berufsschulischer Inhalte für diese Zielgruppe.
Felix G. Hensel: „Letzten Endes werden sich auch die Prüfungen verändern. Wirken in zehn Jahren Prüfungen mit Papier und Bleistift ähnlich antiquiert wie Stummfilme heute? Wir wissen es nicht. Sicher ist indessen, dass die berufliche Bildung mit dieser Entwicklung Schritt halten muss. Nur wenn dies gelingt, bleibt sie eine attraktive Option für junge Menschen.“

- Yvonne Bauer, Wenden
- Rafael Frohne, Olpe
- Michael Hupertz, Lennestadt
- Ludger Huperz, Olpe
- Dirk Rüsche, Olpe
- Lambert Stoll, Wenden
- Georg Stracke, Lennestadt
- Joachim Stracke, Kirchhundem
