IHK-Vollversammlung entlastet Unternehmen um zwei Millionen Euro

Wirtschaftsplan 2021


 von Pixabay.com
© Pixabay.com

Siegen/Olpe. Die IHK-Vollversammlung hat eine Beitragsenkung für das Jahr 2021 beschlossen. In Summe fehlen der Kammer damit zwei Millionen Euro, die mit einer Ausgleichsrücklage aufgefangen werden sollen.


Anzeige karriere-suedwestfalen.de


„Gerade in Corona-Zeiten gehören die Unternehmen entlastet. Wir setzen daher mit dem Wirtschaftsplan für das Jahr 2021 auch ein Signal. Mit einer einmaligen, deutlichen Beitragssenkung unterstützen wir die heimischen Industrie-, Dienstleistungs- und Handelsunternehmen darin, wieder Boden unter die Füße zu bekommen.“

IHK-Präsident Felix G. Hensel sieht die einstimmige Verabschiedung des Zahlenwerks jedoch nicht nur als Beleg für ein verantwortungsvolles Handeln in schwieriger Zeit, sondern auch für das Vertrauen in die Geschäftsleitung und Belegschaft der IHK.


Denn mit dem Wirtschaftsplan ermöglicht es die Vollversammlung der IHK zugleich, die wirtschaftliche Entwicklung der Region auch 2021 mit eigenen Initiativen weiter zielgenau voranzutreiben.

Kammer rechnet mit Erträgen von 6,4 Millionen Euro

IHK-Vizepräsident Jost Schneider (Walter Schneider GmbH & Co. KG), Vorsitzender des Finanzprüfungsausschusses, hatte den Haushalt zuvor in die Beratungen eingebracht und die wesentlichen Eckdaten erläutert.

Für das Wirtschaftsjahr 2021 plant die Kammer mit Erträgen von 6,4 Millionen Euro, von denen der Großteil auf Mitgliedsbeiträge zurückgeht. Jost Schneider: „Die jetzt beschlossene Senkung des Hebesatzes um 0,1 % auf 0,15 Prozent bedeutet, dass wir zwei Millionen Euro an die Mitgliedsbetriebe auskehren und hierfür die Ausgleichsrücklage in Anspruch nehmen.“

Die Entlastung sei Ordentlich und die Finanzlage solide. Mit dieser Entscheidung trägt die Vollversammlung zudem neuen Anforderungen an die Bemessung der Rücklagenhöhe Rechnung, die sich durch die aktuelle Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichtes ergibt.

IHK setzt nicht nur auf Ausgleichsrücklage

Allerdings verlässt sich die Kammer nicht alleine auf den Griff in die Ausgleichsrücklage. IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener: „Mit einer bis 2023 festgeschriebenen, restriktiven Personalpolitik und einer differenzierten Projektumsetzung tragen wir zur Erreichung unserer Haushaltsziele bei.“ Wie von der Vollversammlung bereits im Sommer 2019 beschlossen, sollen in den Jahren 2020 bis 2023 strukturrelevante Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund zwei Millionen umgesetzt werden.

Mit dem Wirtschaftsplan 2021 gaben die Unternehmer weitere 416.000 Euro hierfür frei. Damit wird die Kammer im kommenden Jahr ihre begonnenen Projekte im Bereich der Fachkräfte, der Internationalisierung und der Strukturentwicklung fortführen und sogar neue, ausgewählte Initiativen starten.

Onlineaktivitäten stärken

Klaus Gräbener: „Ein Großteil der vorgesehenen Gelder wird dafür verwandt, die Onlineaktivitäten des stationären Einzelhandels zu stärken. Insbesondere zielen die Maßnahmen darauf ab, die Betriebe wirksam an die Social-Media-Kanäle anzubinden. Hier besteht besonderer Handlungsbedarf; schließlich sind die stationären Händler derzeit arg gebeutelt.“

Unterstützen wird die Kammer zudem die Arbeit des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Siegen, die Ausbildungszentren und die Internationale Schule Südwestfalen in Olpe. Auch Kindertagesstätten und Schulen werden 2021 abermals mit rund 50.000 Euro aus dem Innovationsbudget gefördert.

Schwerpunkt auch beim Thema Digitalisierung

Einen Schwerpunkt legt die IHK zudem auf die Digitalisierung von Verwaltungsabläufen und Veranstaltungsformaten. Dies geschieht zum Teil organisationsübergreifend gemeinsam mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Dessen Bedeutung für die Arbeit auf örtlicher Ebene unterstrich die Vollversammlung einhellig.

Felix G. Hensel: „Wir benötigen gerade jetzt mit dem DIHK eine starke Stimme in Berlin, um politisch sichtbar zu bleiben. Dies umso mehr, als auch die Auslandshandelskammern (AHK) an 140 Standorten in 92 Ländern der Erde durch den DIHK koordiniert werden. Dies ist gerade für die exportorientierte Wirtschaft in Südwestfalen unverzichtbar.“

Artikel teilen: