IHK stellt Weichen für finanzielle Unterstützung des Siegerlandflughafens
- Kreis Olpe, 15.06.2017

Kreis Siegen/Olpe. Die Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) wird den Siegerlandflughafen mit einer eigenen finanziellen Zuwendung in Höhe von 50.000 Euro unterstützen. Das hat die Vollversammlung der Kammer am Dienstagabend nach intensiver Diskussion einstimmig beschlossen.


Denselben Vorbehalt haben die Unternehmen gemacht, die in den letzten Wochen nach Ansprache durch die IHK ein finanzielles Engagement für die nächsten fünf Jahre in Höhe von insgesamt rund einer Millionen Euro für den Flughafen zugesagt haben. IHK-Präsident Felix G. Hensel: „Hebt der Kreistag seinen konditionierten Schließungsbeschluss bis zum September klar und verbindlich auf, wird noch 2017 Geld aus der Wirtschaft fließen. Geht er indessen nicht auf das Unterstützungsangebot ein, wird er erklären müssen, warum er auf die eingeworbenen Finanzmittel aus den Unternehmen verzichtet.“

„Dann kann man das Geld auch direkt verbrennen.“ Deshalb liege der Ball nun im Spielfeld der Politik, die sich hierzu kurzfristig positionieren müsse. Angesichts der beträchtlichen Summen würden die Firmen und ihre finanziellen Zusagen „nicht ewig“ aufrechterhalten und sicherlich genau beobachten, wie der Kreistag reagiere.
Einhellig begrüßte die Vollversammlung den Vorschlag, einen Unterstützungsverein zu gründen, der nicht nur dazu diene, finanzielle Mittel für den Flughafen zu akquirieren, sondern zugleich einen Beitrag leiste, die Angebote des Flughafens noch besser auf die Bedürfnisse der Unternehmen auszurichten.
Die Unternehmen seien bereit, hieran konzeptionell mitzuwirken. Derzeit werde intensiv an der Satzung und der Struktur für den Unterstützungsverein gearbeitet. Bereits zu Beginn der Sommerferien sollen die wesentlichen inhaltlichen Eckpfeiler feststehen. Dann soll auch Klarheit darüber bestehen, wie das Sponsoring für die Zukunft organisiert wird.
„Das Engagement der Wirtschaft verschafft der Flughafen GmbH die Zeit, die sie für eine strategische Neuausrichtung benötigt. Von der Geschäftsführung erwarten wir, dass sie diese Zeit nutzt, um weitere Effizienzpotenziale zu heben. Je besser ihr das gelingt, desto größer sind die Chancen für ein finanzielles Engagement der Wirtschaft über die zugesagten fünf Jahre hinaus. Dies alles setzt voraus, dass die Debatte um die Schließung beendet wird“, betonte IHK-Präsident Hensel abschließend: „Niemand vertraut einer Infrastruktureinrichtung, die politisch permanent in Frage gestellt wird. Wir sollten daher alles daran setzen, den Flughafen politisch nicht zu Tode zu diskutieren.“


