IHK Siegen: Heimischer Industrieumsatz legt deutlich zu

Industrie boomt trotz Corona


Symbolfoto von Pixabay
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Kreis Olpe/Siegen. Im ersten Halbjahr setzten die Industrieunternehmen mit mehr als 50.000 Beschäftigten in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe 7,48 Milliarden Euro um. Damit stieg der Umsatz des verarbeitenden Gewerbes gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 16,4 Prozent bzw. um eine Milliarde Euro an. „Weite Teile des verarbeitenden Gewerbes blicken auf ein äußerst positives erstes Halbjahr zurück. Ein Großteil der Betriebe startete in diesem Jahr mit ordentlichem Schwung durch, obwohl die allgegenwärtigen Lieferengpässe, exorbitant hohe Vormaterialkosten und stetig steigende Preise für Transport, Logistik und Energie die Unternehmen mittlerweile auf breiter Front belasten“, kommentiert IHK-Präsident Felix G. Hensel die aktuellen Umsatzzahlen des Statistischen Landesamtes.


Gleichzeitig sei der IHK auch bewusst, dass sich einige Industrieunternehmen derzeit durchaus in sehr schwierigem Fahrwasser befänden. Die Lage sei also sehr fragil und die Perspektive unsicher. Dennoch sei festzuhalten, dass das schwierige Umfeld industrieller Tätigkeit zumindest bisher den konjunkturellen Aufschwung in der Breite noch nicht bremsen konnte.

IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener stellte fest: „Die heimische Industrie ist die Konjunkturlokomotive der Region. Wir wachsen derzeit deutlich schneller als die meisten anderen Regionen in Nordrhein-Westfalen. Die Spuren der Pandemie sind zumindest umsatzseitig kaum noch erkennbar. Der Umsatz des verarbeitenden Gewerbes liegt nahezu exakt auf dem Niveau des Jahres 2019. Das hätten selbst die kühnsten Optimisten nicht erwartet.“

Leitbranchen im Umsatzplus

Mit Blick auf die einzelnen Industriezweige zeigt sich, dass die Leitbranchen der Region in diesem Jahr bisher ebenfalls ein überdurchschnittliches Umsatzplus im Vergleich zu den NRW-Zahlen erzielen konnten. Die Metallerzeuger und -bearbeiter verzeichneten einen Zuwachs von 26,4 Prozent, die Hersteller von Metallerzeugnissen ein Plus von 17,6 Prozent. Auch der heimische Maschinen- und Anlagenbau erreichte mit einer Umsatzsteigerung von 9 Prozent ein gutes Halbjahresergebnis.

Zwischen den beiden Kreisen des IHK-Bezirks ist der Unterschied deutlich. Die Unternehmen aus dem Kreis Olpe steigerten von Januar bis Juni ihre Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um satte 26,5 Prozent. Demgegenüber verzeichnete die Industrie in Siegen-Wittgenstein einen Zuwachs von „nur“ 9,6 Prozent.

Umsatzrekord im Kreis Olpe

Felix G. Hensel: „Das erste Halbjahr war für die Olper Industrie außerordentlich erfreulich. Der Inlandsumsatz und die Exporte legten nahezu im Gleichschritt zu. Nie zuvor setzte die Industrie im Kreis Olpe in den ersten sechs Monaten eines Jahres mehr um.“ Der Gesamtumsatz liegt etwa 207,1 Millionen Euro hinter dem entsprechenden Wert des Jahres 2019.

Entgegen der positiven Umsatzentwicklung bleibt der Personalstand der Industrieunternehmen erneut hinter dem Vorjahreswert zurück. Im Juni waren 53.332 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 1.770 bzw. 3,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Klaus Gräbener analysierte die Lage wie folgt: „In allen, für unsere Region bedeutsamen Industriezweigen, liegen die Beschäftigtenzahlen unter den Vorjahreswerten. Wir sind jedoch guten Mutes: wenn die Sicherheit in den Firmen weiter wächst, ziehen nahezu automatisch auch die Beschäftigtenzahlen wieder an.“

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