IHK Siegen gibt Tipps für positive Personalentwicklung
„Personal finden und binden“
- Kreis Olpe, 27.09.2019
Siegen/Kreis Olpe. Fachkräfte zu gewinnen und dauerhaft im Betrieb zu halten, ist ein großes Anliegen vieler heimischer Unternehmen. Betriebliche Personalentwickler stehen vor der Herausforderung, geeignete Maßnahmen zu identifizieren. Sicher ist, dass die Verantwortlichen ausgeschrittene Pfade verlassen und individuell auf den Betrieb zugeschnittene Strategien entwickeln müssen.
Zunächst stellte Kristina Wertebach vom Kompetenzzentrum Frau & Beruf Siegen-Wittgenstein/Olpe das Zertifikat „Familienfreundliches Unternehmen“ vor. Firmen, die sich besonders für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzen, erfahren durch die Verleihung eine Würdigung und profitieren von neuen Impulsen zur Mitarbeiterbindung sowie öffentlichkeitswirksamen Wettbewerbsvorteilen bei der Gewinnung von Fachkräften.
Nach zwei Jahren erfolgt eine Rezertifizierung der Betriebe auf der Grundlage zuvor vereinbarter Ziele. Zusätzlich finden zweimal jährlich Netzwerktreffen statt, bei denen sich die Personalverantwortlichen der familienfreundlichen Unternehmen austauschen.
Ihr Portfolio setzt sich aus mobilen und telefonischen Beratungen, präventiven Seminaren und Workshops zusammen. In akuten Krisensituationen steht sie sowohl Mitarbeitern kooperierender Firmen als auch deren Personalverantwortlichen mit Rat und Tat zur Seite. Betriebe werden dadurch entlastet, sie reduzieren Fehltage der Mitarbeiter und die Beschäftigten sind nach ihrer Erfahrung zufriedener und motivierter.
Jessica Daub lenkte den Fokus anschließend von der psychischen auf die physische Gesundheitsfürsorge. „Nur schmerzfreie Angestellte sind uneingeschränkt belastbar und leistungsfähig“, unterstrich die Mitarbeiterin des T1 Gesundheitszentrums mit Standorten in Siegen und Burbach. Rückenbeschwerden seien nach wie vor der häufigste Grund für Arbeitsausfälle.
Abschließend präsentierten Bianca Heinbach und Leslie C. Schardt Initiativen, mit denen die Stadt Siegen heimische Betriebe bei der Gewinnung von Fachkräften unterstützt, die von außerhalb stammen. Neben der Verteilung umfassenden Informationsmaterials bieten die Verantwortlichen auf Wunsch auch Stadt-Spaziergänge oder ähnliche Aktionen bereits in der Bewerbungsphase an.
Darüber hinaus unterstützen sie Neubürger durch Beratungen hinsichtlich Immobiliensuche, Auswahl von Kita und Schule sowie Freizeitangeboten und Vereinen. „Wir möchten aufzeigen, dass die Region lebenswert ist“, betonte Schardt. Denn die Familie habe einen erheblichen Einfluss auf die beruflichen Entscheidungen von Arbeitnehmern und sollte gleich mit überzeugt werden.