IHK: Gutes Klima für Selbstständige in NRW
Gründerreport
- Kreis Olpe, 04.07.2017

Düsseldorf/Kreis Olpe. 70 Prozent der Gründer würden einem guten Freund empfehlen, sich ebenfalls selbständig zu machen. Und das, obwohl fast jeder zweite Gründer im Gründerreport der IHK NRW den „bürokratischen Aufwand“ beim Schritt in die Selbstständigkeit beklagt. Insgesamt bescheinigen die Gründer dem Bundesland ein gutes Gründerklima. Das ist das wichtigste Ergebnis der ersten umfassenden Untersuchung zur Situation von Existenzgründern, für die landesweit mehr als 550 Gründer ausführlich Rede und Antwort standen.

Für den Gründerreport hatten rund 550 Existenzgründer, die sich im ersten Halbjahr 2016 in NRW selbstständig gemacht hatten, an der Befragung der IHK NRW und den Industrie- und Handelskammern vor Ort teilgenommen. Mit knapp 50 Prozent bewegt sich der Großteil der Gründerinnen und Gründer in der Altersstufe zwischen 35 und 55 Jahren; immerhin jeder Dritte ist jünger als 25 Jahre.

„Hier müssen wir auch als IHKs noch mehr Aufklärungsarbeit leisten. Eine intensive Gründungsberatung ist ein wesentlicher Grundstein für die Erfolgschancen einer Gründungsidee“, sagt Ralf Kersting. Die meisten befragten Gründer starten mit relativ wenig Kapital. Mehr als die Hälfte setzte weniger als 5000 Euro ein, nur knapp acht Prozent investierten mehr als 100.000 Euro. Mehr als drei Viertel verwendeten dabei ausschließlich eigenes Geld, nur gut 22 Prozent nutzen zur Gründung Fremdkapital. Bei den meisten Befragten reichte das Eigenkapital, immerhin bei jedem dritten Gründer (31 Prozent) verlief der Weg in die Selbstständigkeit ohne Schwierigkeiten.
Bereits die Hälfte (55 Prozent) kommt nach einem Jahr der Selbstständigkeit mit ihren Einnahmen über die Runden. Weitere 28 Prozent erwarten dies spätestens in einem halben Jahr; lediglich knapp 17 Prozent sehen noch kein Licht am Ende des Tunnels. „Dies zeigt, dass die Mehrheit der Gründer mit ihrem Schritt in die Selbstständigkeit Erfolg haben“, sagt Ralf Kersting. „Aber die vergleichsweise hohe Zahl derjenigen, bei denen die neue Existenz nicht zur Deckung der Lebenshaltungskosten reicht, zeigt auch die Risiken einer Gründung auf“. Die Studie soll nun in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, um so auch langfristige Veränderungen im Gründungsklima Nordrhein-Westfalens analysieren zu können.
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