IHK-Gesundheitstag mit über 100 Besuchern
„Betriebliche Gesundheitsförderung hilft auch den Unternehmen“
- Kreis Olpe, 14.11.2018
Kreis Olpe/ Siegen. „Sogar das Auto kann zum ‚Gesundheitsmonitor‘ werden!“ Mit dieser Aussage überraschte Prof. Dr. David Matusiewicz in seinem Impulsvortrag beim Gesundheitstag der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK).
So sei es in Zukunft zum Beispiel möglich, Krankheiten und Erschöpfungszustände durch Stimmenanalysen oder Gesichtserkennung vorherzusagen, auch beim Autofahren. Der Datenschutz und die Akzeptanz der Mitarbeiter stellten in diesem Rahmen natürlich besondere Herausforderungen dar, so Matusiewicz.
„Die betriebliche Personalentwicklung muss Mitarbeiter finden und binden, zugleich aber auch dazu beitragen, sie möglichst lange fit und motiviert zu halten. Das ist schon deutlich anders als noch vor 20 Jahren, als Personalverantwortliche vielfach vor allem damit befasst waren, möglichst vielen Älteren den vorzeitigen Rentenbeginn schmackhaft zu machen“, fasste IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener die Lage in den regionalen Unternehmen zusammen.
Es sei daher gut, wenn der IHK-Gesundheitstag hierzu Anregungen liefere. Das hohe Interesse verdeutliche den Druck in den Betrieben. Mehr als 100 Gäste aus Unternehmen informierten sich beim zweiten Gesundheitstag der IHK Siegen über Möglichkeiten der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) und des Gesundheitsmanagements (BGM).
Mit Vorträgen, Podiumsgesprächen mit erfahrenen Personalverantwortlichen sowie Workshops mit Gesundheitsexperten aus der Region präsentierte die IHK erneut umfassende Ansätze und Anregungen zur Förderung von „Gesundheit im Betrieb“.
Dieses Angebot werde sehr positiv aufgenommen und rege genutzt. Bei der Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden werde diese Beratung durch einen EAP-Dienstleister bereitgestellt, konnte Anne Sieler berichten. Sie ist zuständig für die Bereiche Personalentwicklung und Gesundheitsmanagement. Das Kürzel EAP stehe für „Employee Assistance Program“.
Ähnlich wie bei Slawinski unterstütze es die Belegschaft sowie deren Angehörige durch anonyme und individuelle Hilfsangebote bei gesundheitlichen, psychischen und sozialen Fragen und Problemen. Rund die Hälfte der Beschäftigten nutze das Angebot, erklärte Sieler. Viele nähmen auch das Arbeitgeberangebot zum „Business-Fahrrad“ wahr.
BGM-Kennzahlen und -Selbstbewertung helfen dabei, die Erfolge der Bemühungen zu messen. In weiteren Vorträgen und Workshops auf dem Gesundheitstag wurde dieser Schwerpunkt vertieft. Zusätzliche Themen waren „Weiterbildung und Mitarbeitergesundheit“, „BGF-Koordinierungsstelle NRW: Starke Gesundheitsförderung für starke Betriebe“, „Psychologische Mitarbeiterberatung“, „Resilienz dank klarer Ziele“ sowie „Stressmanagement“. Zwei weitere Praxisbeispiele stellten Lauftrainings und „Bootcamps“ (Intensivtrainings) sowie Kooperationen mit Gesundheitszentren vor.
Nicht ohne Grund war auch die „Führungskräfteschulung“ erneut ein wichtiges Vortragsthema auf dem Gesundheitstag – genauso wie die Bewegungsförderung der Mitarbeiter durch pfiffige Büromöbel, sozusagen durch ein „Büro in Bewegung“.
„Wir werden den Austausch zwischen den Unternehmen zu guten Praxisbeispielen weiter fördern und die Plattformen zur regionalen Zusammenarbeit zum Thema ausbauen“, kündigt Dagmar Gierse von der IHK Siegen an. Der Gesundheitstag biete derart viele gute Ideen, dass einige Themen im kommenden Jahr vertieft würden.