IHK fordert schnellere Antragsbearbeitung bei Schwertransporten
Prozesse flexibler gestalten
- Kreis Olpe, 17.08.2017

Siegen/ Kreis Olpe. Die Zahl der Mängel an den Verkehrswegen und die Dauer der Genehmigungsverfahren erreichen Rekordmarken: Die Bedingungen für Großraum- und Schwertransporte auf der Straße seien derzeit besonders schlecht. Deshalb fordert die IHK schnellere Antragsbearbeitung bei Schwertransporten.

Eines von vielen Beispielen für Transportprobleme ist die Firma Jung Grossmechanik GmbH & Co. KG in Bad Laasphe: Der Dienstleister in der Bearbeitung von Großteilen unweit der hessischen Landesgrenze ist regelmäßig auf Schwertransporte angewiesen. In einem aktuellen Fall wurde am 12. Juni der Antrag auf Genehmigung für den Transport eines Maschinenteils gestellt.

Aufgrund des hohen Aufkommens in unserer Region seien die zuständigen Mitarbeiter der Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe durchaus für die Probleme sensibilisiert und bemüht zu helfen, meint Klaus Gräbener. Aber wenn Behörden in anderen Regionen nicht mitspielten, helfe auch das nicht. Immerhin müsse bei längeren Schwertransporten die Teilerlaubnis jeder regional zuständigen Behörde eingeholt werden. „Wenn eine Baustelle in einem Abschnitt die Durchfahrt unmöglich macht, wird nach meist wochenlangem Warten der Antrag abgelehnt, ohne dass ein Umfahrungsvorschlag gemacht wird, und das gesamte Verfahren beginnt von vorne. In den Genehmigungsbehörden stapeln sich derweil die Anträge zu Tausenden. Das ist Bürokratie in Vollendung.“
Es stehe viel auf dem Spiel: Viele heimische Unternehmen seien mit der Fertigung großer, unzerteilter und schwerer Teile auf dem Weltmarkt erfolgreich und trügen so zum wirtschaftlichen Gesamterfolg des Industriestandortes bei. Sie hätten einen hervorragenden Ruf für ihre Qualität und Zuverlässigkeit und leisteten ihren Beitrag zum weltweit hohen Ansehen der Marke „made in Germany“. Doch nun drohe der Ruf nachhaltig beschädigt zu werden: Längst hätte sich bei Kunden im In- und Ausland herumgesprochen, welche logistischen und bürokratischen Probleme es hierzulande bei Schwertransporten gibt. Klaus Gräbener: „Einige von ihnen haben heimischen Unternehmen bereits signalisiert, dies bei künftigen Auftragsvergaben stärker zu gewichten. Im Klartext: Aufträge bleiben vermehrt aus. Ausbaden müssen es unsere Unternehmen.“
