IG Metall im Kreis Olpe bereitet sich auf harte Tarifverhandlungen vor

Delegiertenversammlung


Delegiertenversammlung der IGM Olpe, am Rednerpult: André Arenz von privat
Delegiertenversammlung der IGM Olpe, am Rednerpult: André Arenz © privat

Kreis Olpe. „Ukraine-Krise, Pandemie, Inflation: Wir haben Tarifrunden vor uns, bei denen die Beschäftigten einiges von uns erwarten“, betonte André Arenz, 1. Bevollmächtigter der IG Metall im Kreis Olpe, bei der Delegiertenversammlung im Kolpinghaus Olpe.


Zu dieser hatte er insgesamt 51 von 55 Delegierten begrüßen können – darunter der ehemalige Bevollmächtigte Georg Keppler sowie Sandra Grimm und Ingo Degenhardt vom DGB. „Wir werden zeigen müssen, was wir können“, so Arenz in Hinblick auf die bevorstehenden Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie sowie der Eisen- und Stahlindustrie.

Zur Durchsetzung der Forderungen schließe er auch Arbeitskämpfe nicht aus. „Anders wird es vermutlich nicht gehen“, hob er hervor. Was es unbedingt brauche, um kampffähig zu sein und zu bleiben, seien Mitglieder, weshalb er erneut an alle Delegierten appellierte, in den Betrieben die Werbetrommel für die Gewerkschaft zu rühren.

„Wir sind bei der Mitgliedergewinnung noch nicht wieder positiv unterwegs, aber es geht aufwärts. Nutzt die Zeit, die wir jetzt haben, und sprecht eure Kolleginnen und Kollegen im Betrieb an. Diesmal gibt es keine Zuschauer - wir brauchen Menschen, die mitmachen!“ Positiv haben sich derweil die Beiträge und der Kassenbestand der Olper Geschäftsstelle entwickelt, so dass die Gewerkschaft hier mit einem positiven Jahresergebnis rechnet.

Zwei Vorträge

Neben den Regularien standen bei der Versammlung auch zwei Vorträge auf dem Programm. „Die Industrie braucht funktionsfähige Verkehrswege“, betonte Hans-Peter Langer, der als Geschäftsführer der IHK Siegen den Bereich „Standort und Infrastruktur“ verantwortet und zum Thema „Die durchtrennte Lebensader - A45“ sprach.

Mit den aktuellen Herausforderungen des hiesigen Arbeitsmarkts befasste sich auch Daniela Tomczak, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Siegen. Sie ging auf die Themen Ausbildung und Qualifizierung als Antwort auf den Fachkräftemangel ein.

Olpe Schlaraffenland für Ausbildungssuchende

Der demografische Wandel führe dazu, dass die Bevölkerung im Kreis Olpe besonders stark sinkt, sodass es bis zum Jahr 2050 24,9 Prozent weniger Erwerbsfähige geben könne. „Das tut weh“, so Daniela Tomczak. Schon heute gebe es 787 offene Stellen für Auszubildende, denen 262 Bewerber gegenüberstünden. „Insgesamt kommen drei Stellen auf jeden Bewerber. Olpe ist damit ein Schlaraffenland für junge Menschen, die eine Ausbildung suchen!“

In Anbetracht der Tatsache, dass immer mehr Schüler das Abitur und ein Studium anstrebten, gelte es, „gemeinsam ganz viel Werbung“ zu machen für die Ausbildung in den hiesigen Betrieben. „Insgesamt müssen wir dahin kommen, dass der Ausbildung in unserer Gesellschaft wieder mehr Wertschätzung zu Teil wird“, so Tomczak, die damit auf die breite Zustimmung des Publikums stieß.

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