IG BAU kritisiert Schieflage am Arbeitsmarkt im Kreis Olpe
Teilzeit-Beschäftigung drastisch zugenommen
- Kreis Olpe, 25.07.2017

Kreis Olpe. Immer mehr unsichere Jobs: Rund 23.500 Menschen im Kreis Olpe arbeiten in Teilzeit, Leiharbeit oder haben einen Minijob als alleiniges Einkommen. Damit ist der Anteil der so genannten atypischen Beschäftigung an allen Arbeitsverhältnissen im vergangenen Jahr auf einen Rekordwert von 35 Prozent gestiegen. Das kritisiert die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU).

IG BAU-Bezirkschef Friedhelm Kreft spricht von einem „Alarmsignal an die Politik“: „Es kann nicht sein, dass wir einerseits einen wirtschaftlichen Aufschwung erleben, aber andererseits so viele Menschen in prekären Verhältnissen arbeiten“, sagt Kreft. Hier sei „grundsätzlich etwas in Schieflage geraten“. Der unbefristete Vollzeit-Job müsse dringend wieder zum Normalfall werden, fordert die IG BAU Westfalen Mitte-Süd.

Auch bei Minijobs gibt es der Studie zufolge keine Entwarnung: Rund 10.900 Menschen im Kreis waren 2016 ausschließlich geringfügig beschäftigt. In der Gebäudereinigung machten Minijobs mittlerweile die Hälfte aller Arbeitsplätze aus, berichtet Gewerkschafter Kreft. Auch hier seien es insbesondere Frauen, die nach einem Jobverlust oder einer Trennung oft schnell in Hartz IV abrutschten.
