Hohe Auszeichnung: Verdienstmedaille für Marlies Heer aus Kirchveischede

„Besonders engagierter, großartiger Mensch“


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Landrat Theo Melcher (r.) überreichte die von Bundespräsident Steinmeier verliehene Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Marlies Heer (2.v.r.). Zu den ersten Gratulanten zählten Bürgermeister Tobias Puspas (l.) und Laudatorin Rita Balve-Epe (2.v.l.). von Kreis Olpe
Landrat Theo Melcher (r.) überreichte die von Bundespräsident Steinmeier verliehene Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Marlies Heer (2.v.r.). Zu den ersten Gratulanten zählten Bürgermeister Tobias Puspas (l.) und Laudatorin Rita Balve-Epe (2.v.l.). © Kreis Olpe

Kreis Olpe/Kirchveischede. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Marlies Heer aus Kirchveischede die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. In einer Feierstunde im Olper Kreishaus händigte Landrat Theo Melcher die Auszeichnung am Mittwoch, 8. März – passend zum Weltfrauentag - aus und übermittelte die Glückwünsche des Staatsoberhauptes.


Seit Jahrzehnten engagiert sich Marlies Heer für das Allgemeinwohl und das Heimatdorf Kirchveischede. Sie ist verheiratet, hat zwei Söhne sowie fünf Enkelkinder und war bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2008 als Lehrerin tätig – unter anderem früher an der Dorfschule Kirchveischede und zuletzt an der ehemaligen Kaiser-Otto-Hauptschule in Elspe.

Waffelbacken und Kutschertreffen

Mehr als 30 Jahre unterstützte Marlies Heer die von ihr mit aufgebaute Kooperation der Hauptschule Elspe mit der Partnerschule San Gregorio in Uruguay. Auch nach Beendigung der Schulkooperation sorgt sie privat für finanzielle Ressourcen: Sie organisiert ein wöchentliches Waffelbacken und plant das traditionelle Kutschertreffen in ihrem Heimatdorf Kirchveischede. Wenn materielle Hilfen in Form von Kinderkleidung, Schuhen oder Schreibmaterial benötigt werden, organisiert sie entsprechende Sammlungen.

Ebenfalls aus ihrer Zeit als Lehrerin entstammt der „Marlies-Heer-Sozialpreis“, den Schüler erhielten, die sich in besonderer Weise durch ihr Sozialverhalten auszeichneten.

Aktiv in den örtlichen Vereinen

Zudem engagiert sich Marlies Heer aktiv in den örtlichen Vereinen von Kirchveischede. Viele Jahre war sie im Vorstand des Dorf- und Heimatvereins (früher Heimat- und Verkehrsverein) aktiv - zunächst als 2., dann als 1. Vorsitzende. Ihr Engagement gilt der Verschönerung des Dorfes. Dazu zählt das Sauberhalten von Park, Wegen und Flächen ebenso wie die Organisation von Blumenschmuck.

Marlies Heer ist federführend am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ beteiligt. Kirchveischede wurde daraufhin mehrfach zum „schönsten Dorf im Sauerland“ gewählt und ist auf Landesebene bereits mit dem Titel „Golddorf“ prämiert worden. Zuletzt gab es im Landeswettbewerb 2022 „Silber“.

Redakteurin bei der Dorfzeitung

Auch an der Gestaltung örtlicher Feste wie der 1000-Jahr-Feier, dem Weihnachtsweg und dem Kreativweg wirkt Marlies Heer aktiv mit. Außerdem ist sie seit 20 Jahren Redakteurin bei der Dorfzeitung, die mehrmals im Jahr über das Leben und Wirken der Bürger in Kirchveischede berichtet.

Viele Jahre konnte man den Garten der Eheleute Marlies und Josef „Jüppe“ Heer bewundern, unter anderem am „Tag des offenen Gartens“. Sie organisierte Live-Musik und verkaufte Kuchen, so dass sie in der Lage war, eine vierstellige Summe an gemeinnützige Organisationen wie z.B. an die Christoffel-Blindenmission oder die Aktion Kindertraum weiterzuleiten.

Ein Herz für geflüchtete Menschen

In der Flüchtlingshilfe ist Marlies Heer ebenfalls aktiv. Sie vermittelt seit 2015 Wohnungen und organisierte Sprachunterricht, den sie auch selbst anbietet. Besonders um eine Familie, an deren Zusammenführung sie maßgeblich beteiligt war, kümmerte sie sich intensiv. Noch heute werden unter ihrer Federführung Frühstückstreffen für Flüchtlinge angeboten.

Tobias Puspas, Bürgermeister der Stadt Lennestadt, hob die Bedeutung dieser hohen Auszeichnung hervor. In Zeiten, in denen ein solches Engagement wie das von Marlies Heer immer seltener werde, sei es wichtig, mit der Verdienstmedaille ein Zeichen zu setzen.

Laudatorin lobt Engagement

Laudatorin Rita Balve-Epe hatte mit Kerstin Brauer die Auszeichnung aus der Frauen-Union (Kreisverband Olpe und Stadtverband Lennestadt) angeregt. Rita Balve-Epe benannte in unterhaltsamer Form wichtige Punkte in der Vita von Marlies Heer und bezeichnete sie als „besonders engagierten, großartigen Menschen“. Stets habe die Geehrte gemeinnützig für das Allgemeinwohl gehandelt.

Marlies Heer selbst zeigte sich „ganz überwältigt“ und „mächtig stolz“: „Ich weiß, diese Ehre zu schätzen.“ Sie dankte ihrem Ehemann, der Familie sowie allen Unterstützern, die ihr nie eine Absage zur Hilfe erteilt hätten.

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