Höheres Arbeitslosigkeitsrisiko für Geringqualifizierte

DGB fordert mehr Prävention durch regionale Qualifizierungsoffensive


 von Symbol Nils Dinkel
© Symbol Nils Dinkel

Kreis Olpe. Im Jahr 2016 lag die Arbeitslosenquote im Kreis Olpe bei 4,2 Prozent. Doch die Risiken, von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein, sind je nach Bildungsstand sehr ungleich verteilt. Besonders von Arbeitslosigkeit betroffen sind An- und Ungelernte. Sie haben ein viel höheres Risiko, arbeitslos zu werden, als Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder einem Studium. Konkret bedeutet dies: Für Menschen mit abgeschlossener betrieblicher oder schulischer Berufsausbildung betrug die Arbeitslosenquote 2,7 Prozent und für Akademiker sogar nur 1,5 Prozent, während sie bei Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung bei 13,2 Prozent lag.


Besonders hoch ist das Risiko für Geringqualifizierte, von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen zu sein. Die Gefahr, aus Beschäftigung arbeitslos zu werden, ist bei Fachkräften mit einer betrieblichen oder schulischen Ausbildung eher unterdurchschnittlich. Damit sich Arbeitslosigkeit nicht verfestigt, ist es wichtig, jetzt zu handeln, um Langzeitarbeitslosigkeit möglichst gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Olpes DGB-Chef; André Arenz fordert: „Wir brauchen eine regionale Qualifizierungsoffensive. Bei der guten konjunkturellen Lage ist in der Arbeitslosenversicherung derzeit genügend Geld vorhanden, um die verfügbaren Instrumente für berufliche Bildung und abschlussbezogene Weiterbildung zu nutzen. Jetzt kommt es darauf an, zu handeln und möglichst viel in die Nachqualifizierung von Geringqualifizierten zu investieren!“
Unternehmer können Kosten für Weiterbildung erhalten
Für Beschäftigte steht das Programm WeGebAU der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung, mit dem geringqualifizierte oder ältere Beschäftigte in Unternehmen gefördert werden können, um sie weiter zu qualifizieren und so vor Arbeitslosigkeit zu schützen. Unternehmer, die Arbeitnehmer weiterbilden, können Weiterbildungskosten erhalten. Bei der Weiterbildung von Geringqualifizierten werden sogar Lohnkostenzuschüsse für die weiterbildungsbedingten Ausfallzeiten gezahlt. „Mit WeGebAU können aber auch Qualifizierungen von Beschäftigten kleinerer und mittlerer Betriebe mit bis zu 250 Beschäftigten unterstützt werden“, sagt Arenz.

Der DGB macht sich dafür stark, die vorhandenen Instrumente für abschlussbezogene Weiterbildung sowohl im Jobcenter als auch in der Agentur zu nutzen und so Aufstiegsprozesse am Arbeitsmarkt zu fördern und die Fachkräfte von morgen schon heute zu stärken.
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