Helfer aus Attendorn und Trier leisten Großartiges in der Ukraine
Halbzeit: Größter Hilfstransport ist seit einer Woche im Kriegsgebiet
- Kreis Olpe, 03.02.2025
- Verschiedenes
- Von Kerstin Sauer

Attendorn/Trier. Der größte Hilfstransport, den der Verein „Viele Hände für die Hoffnung“ aus Attendorn und Trier seit Kriegsbeginn organisiert hat (LokalPlus berichtete), ist vor einigen Tagen in der Ukraine angekommen. Noch bis Samstag, 8. Februar, bleiben die Helfer im Kriegsgebiet. LokalPlus steht mit dem Team in der Ukraine in Kontakt. Wir berichten euch, was sie schon alles geleistet haben - und wie die Begegnungen vor Ort das Helferteam bewegen und berühren.


Mit zwei Transportern, zwei Lkw sowie jeweils einem Personenbus, Pkw, Rettungswagen, Feuerwehrwagen und 60 Paletten an Hilfsgütern war das Hilfsteam am Samstag, 25. Januar, aufgebrochen. Ziel des nunmehr 20. Hilfseinsatzes war wieder die Stadt Charkiw. Seit Dienstag, 28. Januar, sind die Helfer aus Deutschland in der Stadt im Nordosten der Ukraine und versorgen die Menschen mit dringend benötigten Hilfsgütern.

Erstes Ziel war die örtliche Feuerwehr. Diese unterstützte der Hilfskonvoi mit einem Feuerwehrfahrzeug, 100 Atemschutzmasken und Luftfiltern. Ein Rettungswagen wurde in der Stadt Lyman übergeben. „Wir haben uns entschieden, nicht mit dem gesamten Team dorthin zu fahren, da die Front zuletzt deutlich näher gerückt ist“, informieren die deutschen Helfer auf ihren sozialen Kanälen.
Mit den Spendengeldern aus Deutschland hat das Team einen Großeinkauf in der Metro gestartet, um dann die Menschen in den vom Krieg zerstörten Gebieten zu versorgen. Bis heute - Montag, 3. Februar - konnten die Helfer für insgesamt 3.000 Familien einkaufen und die Hilfspakete verteilen. 150 Geflüchtete aus der Region Kupyansk gehörten ebenso dazu wie 800 Menschen aus Izjum. „Die Menschen sind unglaublich dankbar und hoffen, dass sie nicht vergessen werden“, berichtet Matthäus Wanzek im Telefongespräch mit LokalPlus.

In Izjum wurden 800 Hilfspakete in drei verschiedenen Vierteln ausgeliefert. Während die Versorgung mit Nahrung größtenteils funktioniert, werden dort vor allem Spül- und Waschmittel, Shampoo und Seife, Zahnbürsten und -pasta dringend benötigt.

Unterstützt wurden die Helfer aus Attendorn und Trier von dem 32-jährigen Bogdan, der die Gruppe in die Viertel begleitete. Bogdan kümmert sich derzeit u.a. um Jugendliche in einer Boxschule und in einem Jugendzentrum. Dankbar nahmen sie Sportequipment und zwei Laptops aus den Händen der Helfer entgegen.
Izjum als Stadt ist von den Auswirkungen des Krieges unglaublich stark betroffen. Nach der Besetzung durch die russische Armee und den Kämpfen ist die Stadt in weiten Teilen zerstört. In den Wäldern gibt es Massengräber, und Bombardierungen aus der Luft gehören fast schon zum Tagesgeschehen.

Am heutigen Montag, 3. Februar, fuhren die Helfer in Richtung Balaklija, um den Menschen dort weitere fast 1.000 Hilfspakete zu bringen. Bewegende Momente ereigneten sich, bevor die Helfer sich auf den Weg machten, wie Matthäus Wanzek erzählt: „Wir haben uns mit einem Mann unterhalten, der zwei Jahre lang in russischer Kriegsgefangenschaft war. Zu hören, was er erlebt hat, war unglaublich hart.“ Immer noch seien aus seiner Einheit 36 Mitstreiter in Kriegsgefangenschaft, 400 Personen werden vermisst.
Spendenkonto
Viele Hände für die Hoffnung e.V.
IBAN: DE67 5855 0130 0001 1444 50 1
BIC: TRISDE55XXX
Verwendungszweck: Humanitärer Hilfstransport Charkiv 2025

