Heider: „Südsauerland vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen“

Kommunalkonferenz zur Gesundheitsversorgung


Topnews
 von privat
© privat

Kreis Olpe/Märkischer Kreis. Zum elften Mal veranstaltete CDU-MdB Dr. Matthias Heider eine Kommunalkonferenz – pandemiebedingt im Videoformat. Die prominent besetzte Runde aus Landräten, Bürgermeistern, kommunalen Beamten sowie Vertretern aus Wirtschaft und Ärzteschaft beschäftigte sich mit dem aktuellen Thema „Gefahrenabwehr und Gesundheitsversorgung in der Pandemie“.


Zunächst schilderte der Olper Landrat Theo Melcher die Lage aus seiner Sicht. Demnach sei der Kreis Olpe „bislang gut durch die Krise gekommen“, was maßgeblich an den umfangreichen Hilfsprogrammen des Bundes liege. Hier erwähnte Melcher neben finanzieller Unterstützung auch Instrumente wie die Kurzarbeit, die viele Arbeitsplätze gesichert habe. Nun müsse so viel Impfstoff wie möglich bereitgestellt werden, um die Bevölkerung rasch durchimpfen zu können.

Der Landrat des Kreises Olpe, Theo Melcher. von Kreis Olpe
Der Landrat des Kreises Olpe, Theo Melcher. © Kreis Olpe

Sein Landratskollege Marco Voge aus dem Märkischen Kreis schloss sich dieser Einschätzung an und betonte, dass auch und gerade die Bundeswehr wichtige lokale Unterstützung leiste, besonders bei der Nachverfolgung von Infektionsketten und der Betreuung von Corona-Teststellen. Gleiches gelte für zahlreiche Ehrenamtliche, die großartige Arbeit ablieferten.

Mit einer ärztlichen Positionierung wartete Dr. Martin Junker auf. Der Olper Hausarzt vertritt die Interessen der niedergelassenen Ärzte in Südwestfalen und stellte einige Forderungen an die Politik auf. So habe die Corona-Pandemie gezeigt, dass die öffentlichen Gesundheitsdienste „nicht immer weiter zusammengespart“ werden dürften.

Dr. Martin Junker von privat
Dr. Martin Junker © privat

Außerdem sei der bloße Blick auf die Zahl von Intensivbetten in deutschen Krankenhäusern irreführend; schließlich sei stets zu bedenken, dass es ausreichend ärztlichen und pflegerischen Personals bedürfe, um diese Betten tatsächlich auszulasten. Hier bestünden erhebliche Lücken. Junker stellte fest, dass die niedergelassene Ärzteschaft in der Region stark überaltert sei. Umso dringender müsse dafür gesorgt werden, mehr Ärzte auszubilden.

In der anschließenden Diskussion warfen Landrat Melcher und der Präsident von Metall NRW, Arndt G. Kirchhoff, die grundsätzliche Frage auf, wie die Zuständigkeiten für die Pandemiebekämpfung zwischen Bund, Ländern und Kommunen besser verteilt werden sollten. Heider griff die Forderung nach „klaren Entscheidungswegen“ auf und unterstrich, dass der Bund dafür verantwortlich sei, einen einheitlichen Rechtsrahmen zu schaffen.

CDU-Bundestagsabgeordneter Dr. Matthias Heider von CDU
CDU-Bundestagsabgeordneter Dr. Matthias Heider © CDU

Konsens herrschte bei den Teilnehmern darüber, dass Deutschland die Zeit nach der Pandemie dringend nutzen müsse, um wirtschaftlich auf den Wachstumspfad zurückzukehren und seine Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Hier habe Corona einige Verbesserungsmöglichkeiten aufgedeckt, unter anderem in den Bereichen Digitalisierung, Verwaltung und Bürokratie.

Mehr Pharma-Produktion in Deutschland

Junker und Heider wiesen außerdem auf den Mangel an Produktionsstätten in der pharmazeutischen Industrie hin. Deutschland müsse künftig in der Lage sein, unabhängig von anderen Ländern deutlich mehr Impfstoff und auch andere Medikamente wie Antibiotika herzustellen.

Als Gastgeber zog Matthias Heider ein nach vorn gerichtetes Fazit: „Das südliche Sauerland ist vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen. Erste Erfahrungen aus der Coronakrise zeigen, dass das Gesundheitssystem an neue Herausforderungen anzupassen ist. Das muss die Politik in den kommenden Jahren gemeinsam mit allen gesellschaftlichen Gruppen beherzt angehen.“

Artikel teilen: