Heider spricht von „feiger“ Tat, Liese warnt vor neuer „unwürdiger Debatte“

Lkw rast auf Berliner Weihnachtsmarkt in Menschenmenge


Topnews
 von Symbol Nils Dinkel
© Symbol Nils Dinkel

Berlin/Kreis Olpe. Ein Lkw ist am Montagabend, 19. Dezember, in einen Weihnachtsmarkt und eine Menschenmenge auf dem Breitscheidplatz in Berlin gerast. Nach Angaben der Polizei kamen zwölf Menschen ums Leben, 48 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Es gibt noch keine gesicherten Erkenntnisse zu den Hintergründen der Tat (Stand: 20. Dezember, 11.30 Uhr). Der heimische Bundestagsabgeordnete Matthias Heider (CDU) und der südwestfälische Europaabgeordnete Dr. Peter Liese (CDU) haben sich am Dienstagmorgen zu den Vorkommnissen geäußert.


Matthias Heider
„Ich bin erschüttert und auch wütend. Ein Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt ist feige und hinterhältig. Weihnachtsmärkte bieten Unterhaltung und Vorfreude auf Weihnachten. Sie sind Symbol für unsere offene Gesellschaft und Zeichen unserer christlichen Prägung. Viele Deutsche haben den Breitscheidplatz und die Gedächtniskirche schon besucht. Ich bin selbst in der letzten Woche noch dort gewesen. Der Anschlag soll den Menschen Freude nehmen, er soll uns alle einschüchtern und verunsichern. Er soll unsere offene Gesellschaft gefangen nehmen. Gerade deshalb geht uns der Anschlag nahe. Wir sind betroffen und trauern gemeinsam mit den Angehörigen der Opfer.
 von s: Susanne Mewes / Büro Heider
© s: Susanne Mewes / Büro Heider
Die Sicherheitsbehörden, allen voran die Berliner Polizei, stehen nun vor der großen Herausforderung, die Hintergründe der Tat zu ermitteln. Ich bin den Sicherheitsbehörden in Deutschland für ihren Einsatz dankbar. Sie haben bisher Anschläge dieses Ausmaßes verhindert. Wir werden uns nicht einschüchtern lassen. Wir werden unsere Freiheit und unsere offene Gesellschaft verteidigen. Drahtzieher des Anschlags sollen sich nicht in Sicherheit wiegen können. Wir werden alles dafür tun, um unser Land zu schützen.“
Pressemitteilung aus dem Büro von Peter Liese
„Ich bin erschüttert über die schrecklichen Ereignisse von Berlin. Meine Gedanken sind jetzt zu allererst bei den Opfern und ihren Angehörigen. Wir wussten immer, dass es auch bei uns in Deutschland keine hundertprozentige Sicherheit gibt. Die Angst und Unsicherheit ist nun natürlich groß.“ Zugleich warnte der heimische Europaabgeordnete jedoch davor, das gesellschaftliche Leben den Terroristen anzupassen. „Deutschland ist stark und wir werden unsere Freiheit verteidigen. Wir dürfen uns von diesen Mördern nicht einschüchtern lassen, denn das ist genau das, was die wollen. Ich werde auch weiterhin keine öffentlichen Plätze meiden. Die Terroranschläge in Brüssel habe ich aus allernächster Nähe erlebt und trotzdem mein Leben weitergelebt wie bisher“, so Liese.
 von Rochlitzer
© Rochlitzer
Sollten sich die Verdachtsmomente bewahrheiten, dass es sich bei den Ereignissen um ein Attentat handelt und der Attentäter als Flüchtling nach Deutschland gekommen ist, befürchtet Liese eine unwürdige Debatte und eine neue Verhetzung von Flüchtlingen und der Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Ich finde es abscheulich und widerlich, wie schon jetzt Rechte ihr politisches Süppchen kochen und politisch Kapital aus diesen schrecklichen Ereignissen schlagen wollen. Ich habe zwar seit Beginn der Flüchtlingskrise stets davor gewarnt, dass mit der Flüchtlingswelle auch Kriminelle ins Land kommen, aber trotzdem darf man Flüchtlinge nicht pauschal verurteilen. Es ist richtig, dass in den letzten Monaten immer strengere Kontrollen eingeführt wurden, damit die Flüchtlingszahlen insgesamt zurückgehen und wir besser wissen wer ins Land kommt. Aber trotzdem bleibt es ein humanitäres Gebot für Deutschland und Europa, wirklich Verfolgte aufzunehmen. Genauso richtig ist aber die konsequente Abschiebung von Menschen, die sich zu Unrecht auf das Asylrecht berufen. Dies muss ab sofort besser funktionieren“, so Liese abschließend.
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