Handwerkskammer sieht Existenzen von Dienstleistern in Gefahr

Klare Öffnungsstrategie gefordert


 von Symbolfoto: Christine Schmidt
© Symbolfoto: Christine Schmidt

Kreis Olpe. „Mehr als einem Drittel der Friseursalons, Kosmetik- und Nagelstudios in Südwestfalen bricht durch den Corona-Lockdown derzeit buchstäblich der Boden unter den Füßen weg. Sie sind laut Handwerkskammer Südwestfalen massiv in ihrer Existenz gefährdet.


Insgesamt litten sogar über 80 Prozent der Betriebe echte Not. „Die betrieblichen und die privaten Rücklagen sind längst aufgebraucht“, beklagt Jochen Renfordt, Präsident der Handwerkskammer Südwestfalen und fürchtet, dass viele dieser Betriebe dauerhaft vom Markt verschwinden werden.

Das würde die Versorgung der Bevölkerung mit entsprechenden Dienstleistungen deutlich gefährden und zudem nicht nur viele Existenzen, sondern auch viele Arbeitsplätze vernichten. „Jetzt muss sich endlich etwas bewegen! Die Betriebe brauchen keine vage Aussicht auf ein Licht am Ende des Tunnels. Sie müssen aus dem Lockdown endlich wieder herauskommen und wieder arbeiten dürfen“, so Renfordt.

Hygienekonzepte optimiert

Schon nach dem ersten Lockdown hätten die Friseursalons, Kosmetik- und Nagelstudios bewiesen, dass sie verantwortungsvoll in der Pandemie agieren. Sie hätten ihre Hygienekonzepte optimiert und umfassend in entsprechende Maßnahmen zum Infektionsschutz für Kunden und Personal investiert.

„Diese Unternehmen waren noch nie die Superspreader. Die Dienstleistungen dort sind sicher. Das muss die Politik endlich zur Kenntnis nehmen und bei ihren Entscheidungen berücksichtigen“, so Renfordt. Zudem brauchten die Unternehmen finanzielle Hilfen zum Überleben, betont Hauptgeschäftsführer Meinolf Niemand, denn die Umsatzausfälle der vergangenen Monate könnten nicht kompensiert werden.

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