„Hätte man Energiepreise früher erhöht, gäbe es jetzt keinen Preisschock“

Leserbrief zu Kommentar


Symbolfotos Leserbrief von Grafik: Sophia Poggel
Symbolfotos Leserbrief © Grafik: Sophia Poggel

Kreis Olpe. Der Kommentar von LP-Volontär Adam Fox von Freitag, 11. März („5 Mark für den Liter Sprit: Grüne Idee von 1998 wird jetzt leider wahr“) stößt auf Widerspruch von Holger Thamm (Bündnis 90/Die Grünen) aus Olpe. In seinem Leserbrief schreibt er:


"Erstaunt, nein, entsetzt stelle ich fest, dass der Verfasser des Kommentars doch tatsächlich zu dem Schluss kommt: Putins Angriffskrieg in der Ukraine, okay, aber wie furchtbar ist dagegen die Forderung der Grünen zu höheren Kraftstoffpreisen aus dem Jahr 1998. Wie kann man sich nur so unglaublich danebenbenehmen?

Wer nicht weiß, wie man ohne Atom, Kohle und Gas die Energieversorgung sichert, hat die letzten 20 Jahre nicht aufgepasst. Schritt 1 ist die Energieeffizienz. Ein Verbrennungsmotor nutzt sage und schreibe 30 Prozent der Energie für die Fortbewegung, ein Elektromotor 90 Prozent. Eine Wärmepumpe benötigt drei bis viermal weniger Energie als eine Gasheizung. Schritt 2 ist natürlich der Ausbau der Erneuerbaren Energien, die zudem mittlerweile deutlich preiswerter sind als Kernkraft oder fossile Energien.

Weltweit verpflichtendes Klimaabkommen seit 2018

Der Verfasser des Kommentars hat noch nicht mitbekommen, dass wir seit 2018 ein weltweit verpflichtendes Klimaabkommen haben und dass die Europäische Union derzeit nicht viel anderes tut, als ihre Klima- und Energieeinsparziele wieder und wieder zu beschleunigen, weil die Not so groß ist.

Wäre man dem Vorschlag der Grünen von vor 24 Jahren gefolgt und wäre man damals schon geplant und stufenweise in die Bepreisung der fossilen Energieträger eingestiegen, würden Wirtschaft und Bürger jetzt nicht vor diesem Energiepreisschock stehen, den niemand begrüßt – auch nicht die Grünen.

Aber ich bin zuversichtlich, dass wir mit Robert Habeck jetzt einen Minister im Wirtschaftsministerium haben, der die Problemlösung sachlich angeht. Nicht auszudenken, diese Krise hätte Deutschland noch unter der alten Bundesregierung ereilt."

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