Grüne im Gespräch mit Mutterkuhhaltern NRW auf Hof Klement im Kreis Olpe

Kühe auf der Weide für mehr Biodiversität


Eine Delegation der Grünen besuchte den Hof Klement im Kreis Olpe. von Sonja Pöhlmann
Eine Delegation der Grünen besuchte den Hof Klement im Kreis Olpe. © Sonja Pöhlmann

Kreis Olpe. Die Bundestagsabgeordnete Dr. Ophelia Nick, die auch Parlamentarische Staatssekretärin im Ministerium für Landwirtschaft und Ernährung ist, hat kürzlich gemeinsam mit den NRW-Landtagsabgeordneten Norwich Rüße und Dr. Gregor Kaiser (alle Die Grünen) den Hof Klement im Kreis Olpe besucht. Die Politiker sprachen dort mit dem Verein Mutterkuhhalter NRW.


Auf dem Hof Klement stehen die Kühe, wie es für Mutterkuhhaltende Betriebe typisch ist, die meiste Zeit im Jahr auf der Weide. Auf den Hängen im Sauerland sei eine andere Haltungsform gar nicht möglich, davon sind die Betriebsleiter Klement überzeugt.

Auch die Bundestagsabgeordnete Nick unterstützt ausdrücklich diese Haltungsform: „Die Mutterkuhhaltung auf der Weide erhält die Artenvielfalt. Durch Kühe auf der Weide können Böden fruchtbarer werden.“

Ihr Grasen rege zum Wachstum an und die dadurch entstanden Feinwurzeln könnten richtig viel CO2 binden. Durch die Weidehaltung werde nicht nur bestehende Biodiversität erhalten, sondern auch mehr Artenvielfalt geschaffen, erklären die Experten des Vereins der Mutterkuhhalter.

Hoher Wert für Gesellschaft

Der lokale Landtagsabgeordnete Gregor Kaiser sieht deswegen in der „Mutterkuhhaltung einen hohen Wert für die gesamte Gesellschaft“ und ergänzt einen weiteren Vorteil: „Die Mutterkuhhaltung ist eine sehr natürliche Form der Tierhaltung“.

Nach einem Rundgang über die Weiden des Hofs besuchten die Abgeordneten zusammen mit dem Mutterkuhhalter Verein das eigene Schlachthaus mit Zerlegeraum. Das Zerlegen auf dem eigenen Hof spare zwar die Transportwege, allerdings sei der Betrieb dadurch mit anderen Kosten und hohen Hygieneauflagen konfrontiert, berichtete die Hofbesitzerin.

Eine Delegation der Grünen besuchte den Hof Klement im Kreis Olpe. von Sonja Pöhlmann
Eine Delegation der Grünen besuchte den Hof Klement im Kreis Olpe. © Sonja Pöhlmann

Der drückende Bürokratieaufwand und die Herausforderungen der Direktvermarktung für kleinere Betriebe wurden beim anschließenden Gespräch diskutiert. „Wir Grüne wollen umwelt- und tiergerechte Haltungsformen unterstützen und dafür sorgen, dass das Einkommen auf den Höfen ankommt. Ich bin sehr glücklich, dass wir mit unserem Agrarpaket die Weide- und Grünlandhaltung verstärkt unterstützen wollen“, so Ophelia Nick.

Nick will gute Rahmenbedingungen schaffen

Im Landwirtschaftsministerium wurden bereits viele Möglichkeiten des Bürokratieabbaus umgesetzt, um die Landwirte spürbar zu entlasten. „Denn gerade kleine Betriebe haben keine Kapazität, so viel Zeit am Schreibtisch zu verbringen,“ ergänzt Nick. Der Agrarsprecher der grünen Landtagsfraktion, Norwich Rüße, betont:

„Die Mutterkuhhaltung ist ein wichtiger Zweig der Landwirtschaft, gerade in den Mittelgebirgsregionen. Damit die überwiegend kleinbetrieblich strukturierten Mutterkuhbetriebe eine Zukunft haben, braucht es unter anderem eine Vereinfachung bei Regeln und Kontrollen. Denn diese Betriebe sind nicht für die Fehler der Vergangenheit verantwortlich, werden aber genauso behandelt wie die sehr intensiv wirtschaftenden Höfe in anderen Regionen.“

„Ich habe viel aus der Diskussion mitgenommen“, sagt Bundestagsabgeordnete Nick zum Ende des Besuchs und bekräftigt: „Ich bin sehr froh, dass es solche starken Befürworter für diese umwelt- und tiergerechte Haltungsform gibt. Für sie möchte ich weiter dafür arbeiten, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, denn die Mutterkuhhaltung muss unbedingt erhalten und erweitert werden!“

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