Gleichberechtigung und Gleichstellung noch nicht in der Realität angekommen

Weltfrauentag am 8. März


  • Kreis Olpe, 08.03.2024
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Angelika Steinhoff und Andrea Hesse (l.) sind sich einig, dass Gleichberechtigung und Gleichstellung in der Realität noch nicht angekommen sind. von Nicole Voss
Angelika Steinhoff und Andrea Hesse (l.) sind sich einig, dass Gleichberechtigung und Gleichstellung in der Realität noch nicht angekommen sind. © Nicole Voss

Kreis Olpe. Seit mehr als 100 Jahren wird weltweit am 8. März der Internationale Frauentag gefeiert. Das Ziel: Die völlige Gleichstellung von Frauen in wirtschaftlicher, kultureller und sozialer Sicht. Und das ist auch in Deutschland noch nicht erreicht. Dem stimmen Angelika Steinhoff, Vorsitzende der Mutter-Kind-Hilfe des Kreises Olpe, und ihre Stellvertreterin Andrea Hesse zu.


Im Gespräch mit LokalPlus-Redakteurin Nicole Voss betonen beide: „Gleichberechtigung und Gleichstellung sind in der Realität noch nicht angekommen. Viele Frauen sind auf sich alleine gestellt. Die Rollenverteilung ist in vielen Familien wie früher.“

Was Angelika Steinhoff und Andrea Hesse – nicht nur am heutigen Weltfrauentag - nachdenklich macht, ist die Tatsache, dass manche Frauen ihre Kinder nicht glücklich machen können, weil sie es selber nicht sind. Das liegt auch am nach wie vor wesentlich geringeren Einkommen, das Frauen auch bei gleicher Beschäftigung und gleichem Umfang erwirtschaften.

Wenn alle staatlichen Hilfen ausgeschöpft sind

Wenn alle staatlichen Töpfe ausgeschöpft sind, kommt die Mutter-Kind-Hilfe ins Spiel. Der Verein, der sich ausschließlich aus Spenden finanziert, unterstützt, wo Hilfe nötig ist. Angelika Steinhoff zählt dabei beispielsweise eine Finanzspritze für ein für die Schule notwendiges Tablet, ein kleines Taschengeld für eine genehmigte Kur und Unterstützung bei wichtigen Untersuchungen, die von den Krankenkassen nicht übernommen werden auf.

Die Kontaktaufnahme bei der Mutter-Kind-Hilfe erfolgt oft auch über Sozialarbeiter, Lehrer und Mitarbeiter des Jugendamtes. Anträge von Menschen, die nicht aus dem Kreis Olpe stammen, müssen abgelehnt werden. Auch bei allen weiteren Anfragen wägen die Ehrenamtlichen genau ab, wo sie unterstützen können. „Wir müssen und möchten verantwortungsvoll mit den Spendengeldern umgehen“, betont Andrea Hesse.

Eine kurze, sorgenfreie Zeit ermöglichen

Die finanzielle Grundlage zu halten, werde für den Verein zunehmend schwieriger, und der Mitgliederschwund, insbesondere bei den Älteren, nehme zu, wie Angelika Steinhoff bedauert. Bei Ausflügen greift der Vorstand des Öfteren auch in die eigene Tasche und packt beispielsweise Lunchpakete.

Die Ausflüge sind ein wichtiger Punkt. „Damit möchten wir versuchen, den Müttern eine kurze, sorgenfreie Zeit zu ermöglichen“, begründet Angelika Steinhoff die Exkursionen.

„Jedes Kind sollte ein warmes Mittagessen bekommen“

Und was sollte sich ändern, damit man dem Vorsatz der Gleichstellung und der Gleichberechtigung näher kommt? „Egal, was sich ändert, es wird immer Menschen geben, die durchs Raster fallen“, bedauert Angelika Steinhoff. Andrea Hesse, die als sozialpädagogische Familienhelferin tätig ist, hat eine klare Vorstellung: „Jedes Kind sollte ein warmes Essen bekommen.“

Angelika Steinhoff und Andrea Hesse, die im Jahr 2025 ihre Ämtern niederlegen möchten, bilanzieren ihre bisherige Arbeit mit viel positiver Resonanz. In den Jahren ihres Engagements haben die Erkenntnis gewonnen, dass nicht alles für alle Menschen selbstverständlich ist, sondern die Dankbarkeit groß ist. Angelika Steinhoff und Andrea Hesse betonen: „Helfen macht Spaß.“ Bei dem Hilfsangebot der Mutter-Kind-Hilfe sind auch die Väter angesprochen.

Kontaktdaten
  • Mutter-Kind-Hilfe Kreis Olpe
  • Angelika Steinhoff
  • Zum Stadtwald 6, 57368 Lennestadt
  • Telefonnummer: 02721/1471
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