Gewerkschaft NGG fordert Ernährung als Schulfach


Neben Deutsch und Mathe sollte in Schulen auch das „kleine Einmaleins des Essens“ auf dem Stundenplan stehen, findet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. von NGG
Neben Deutsch und Mathe sollte in Schulen auch das „kleine Einmaleins des Essens“ auf dem Stundenplan stehen, findet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. © NGG

Kreis Olpe. Geht es nach der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), sollen die Schulen ein neues Unterrichtsfach bekommen – und zwar „Gesunde Ernährung“. Schüler sollen im Unterricht mehr darüber erfahren, was in Lebensmitteln enthalten ist.


„Aber auch, was dahinter steckt: Wie die Tiefkühlpizza produziert wird. Welchen Nährwert Joghurt hat. Und wer mit welcher Technik Gummibärchen oder Schokolade herstellt“, sagt Isabell Mura. Die Geschäftsführerin der NGG Südwestfalen plädiert außerdem für besondere Qualitätsstandards beim Essen in Schulkantinen. Hierfür sollte künftig eine günstigere Mehrwertsteuer von sieben Prozent gelten. Bisher liegt die Abgabe darauf bei 19 Prozent – genauso hoch wie im Fastfood-Restaurant.

„Zu wissen, woher das Essen kommt und unter welchen Bedingungen es produziert wird – das ist für Kinder und Erwachsene wichtig“, so Mura. Ein Schulfach Ernährung solle insbesondere für die Wertschätzung von Lebensmitteln sorgen. Wer selbst schon einmal ein Brot gebacken oder Erdbeeren geerntet habe, der ernähre sich bewusster, betont Mura. „Gleichzeitig müssen Kinder aber auch lernen, dass faire Arbeitsbedingungen eine Voraussetzung für gutes Essen sind. Dazu gehört, dass Jobs durch Tarifverträge geschützt werden.“ 

Mit Blick auf das Kantinenessen stellt die Gewerkschafterin fest: „Viele Eltern im können beim Essensgeld keine großen Sprünge machen. Dabei geben sich die Schulen Mühe, preiswert und gesund zu kochen.“ Mit einem ermäßigten Mehrwertsteuersatz, so die NGG, lasse sich der Preisdruck deutlich senken. „Dann kommen auch Blattspinat oder Bioschnitzel häufiger auf den Tisch.“
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