Der Immobilienmarkt ist stetig in Bewegung und abhängig von zahlreichen Faktoren. Doch spannend für Suchende ist vor allem, wie sich der heimische Markt entwickeln wird. Im Gespräch mit immobilien-suedwestfalen.de gibt Boris Faust von der Volksbank Bigge-Lenne eG einen Überblick über die Entwicklung des Immobilienmarktes im Sauerland/Kreis Olpe.
Herr Faust, können Sie uns einen Überblick darüber geben, wie sich der Immobilienmarkt im Sauerland, bzw. im Kreis Olpe in den letzten Jahren entwickelt hat?
Wenn wir den gesamten Immobilienmarkt im Kreis Olpe betrachten, sprechen wir in den letzten Jahren von einem sehr stabilen Markt, der von 2006 bis 2014 stetig in der Anzahl der Immobilienkäufe und im Geldumsatz gestiegen ist. Im Jahr 2015 bewegte sich der Immobilienmarkt erstmals ca. 15% nach unten. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass dieser leichte Rückgang nicht aufgrund der Nachfragesituation entstanden ist, sondern im fehlenden Angebot begründet ist.
Wie hat sich das auf den Mietspiegel ausgewirkt?
Leider wurde der Mietpreisspiegel (Vergleichsmietentabelle) des Kreises Olpe seit April 2011 nicht mehr aktualisiert. In den ländlichen Regionen haben sich in den letzten 5 Jahren die Mieten nicht wesentlich verändert. In den Kernstädten sind die Mieten aber deutlich gestiegen. Für eine neu zu beziehende Mietwohnung wird in Olpe mittlerweile bis zu 11€/m² gezahlt. In Attendorn werden Mieten bis zu 9 €/m² aufgerufen. In Altenhundem sind maximal 7€/m² erzielbar. In den umliegenden Orten wird für qualitativ guten Wohnraum ca. 5 €/m² gezahlt. Ein Leerstand bzw. Nachfragerückgang ist derzeit nicht zu verzeichnen und auch nicht zu erwarten.
...und auf das Preisniveau für gebrauchte Immobilien? Welche Orte sind zudem am gefragtesten?
Vor allem in den Kernstädten Olpe, Attendorn und Altenhundem werden sehr hohe Preise bezahlt. Wir gehen von einer weiterhin stabilen Nachfrage aus, begünstigt durch die anhaltende Niedrigzinsphase und der guten Wirtschaftslage. In den ländlich gelegenen Orten des Kreises können wir immer „noch“ von stabilen Märkten sprechen, erkennen aber vereinzelt schon Preisrückgänge im Vergleich zu den Vorjahren. Es fällt außerdem auf, dass in den letzten Jahren immer mehr Wert auf Qualität und einen geringen Energieverbrauch geachtet wird.
Welche Prognose für die Entwicklung des regionalen Immobilienmarktes lässt sich stellen – gerade im Hinblick auf das Thema Landflucht, sofern dies noch ein Thema ist?