Geschlossenheit für die Region

Verkehrswegeplan: IHK fordert gemeinsames Vorgehen der Politik


IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener. von Sven Prillwitz
IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener. © Sven Prillwitz

Die Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) richtet einen eindringlichen Appell an die regionale Politik: Unabhängig von der Parteizugehörigkeit sollten sich heimische Entscheidungsträger dafür einzusetzen, dass „nicht und nicht hinreichend berücksichtigte Projekte doch noch in der gewünschten Weise im Bundesverkehrswegeplan aufgenommen“ werden.


„Es gilt, den sechswöchigen Zeitraum des Beteiligungsverfahrens möglichst wirkungsvoll zu nutzen. Jetzt ist nicht die Zeit für parteipolitische Differenzen. Sie rufen im Zweifel keine Sieger hervor, sondern nur einen Verlierer: die Region“, erklärt so Klaus Gräbener, Hauptgeschäftsführer der IHK Siegen. Es werde ohnehin sehr schwer, noch Verbesserungen durchzusetzen. Gegenseitige Schuldzuweisungen verminderten jedoch zugleich die Schlagkraft der regionalen Argumente. Das sollten sich laut Gräbener diejenigen zu Herzen nehmen, die sich derzeit beherzt beharkten. So erfreulich die Aufnahme des Ausbaus der A45 und der beiden überregionalen Bahnstrecken in den Bundesverkehrswegeplan auch sei: Die Nichtberücksichtigung von Ortsumgehungen im Zuge der „Route 57“ drohe eine ganze Teilregion von der verkehrlichen Entwicklung abzuhängen. „Bliebe es dabei, wäre dies für die wirtschaftliche Entwicklung Wittgensteins und des nördlichen Siegerlandes sehr folgenreich. Schon heute verlagern Betriebe Teile ihrer Produktion, weil die Mängel an der verkehrlichen Erschließung nicht beseitigt werden“, betont Gräbener.
Unverständnis für fehlende Ortsumgehungen
Unverständlich seien die fehlenden Ortsumgehungen auch vor dem Hintergrund, dass das Projekt der B508n von Schameder bis zum hessischen Frankenberg berücksichtigt worden sei, ergänzt Walter Viegener, Vorsitzender des Industrie- und Verkehrsausschusses der IHK Siegen: „Ohne die fehlenden Ortsumgehungen kann die Route 57 somit nicht die gewünschte Wirkung entfalten. Dies wiederum ist jedoch wichtig für die Unternehmen, die ihre Güter transportieren müssen, für die Belegschaften, die ihre Arbeitsstätten zügig erreichen wollen und für neue Fachkräfte, für die eine gute überregionale Erreichbarkeit ein wichtiges Kriterium für die Wahl des Arbeitsplatzes ist!“ Dies müsse nun mit aller Kraft Richtung Berlin deutlich gemacht werden – und zwar möglichst laut und mit einer Stimme. (LP)
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