Gemeinsame Bekämpfung von Jakobskreuzkrautes angestrebt

Auftaktveranstaltung


Im Siegener Kreishaus besprachen die Beteiligten eine Strategie zur Bekämpfung der hochgiftigen Pflanze. von privat
Im Siegener Kreishaus besprachen die Beteiligten eine Strategie zur Bekämpfung der hochgiftigen Pflanze. © privat

Kreis Olpe. Zur Erarbeitung einer gemeinsamen Strategie zur Bekämpfung des für Weidetiere hochgiftigen Jakobskreuzkrautes haben sich jetzt Vertreter der Naturschutzbehörden der Kreise Olpe und Siegen-Wittgenstein, der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein, der Landwirtschaftskammer NRW, des Biokreises NRW, der Universität Siegen und des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein im Siegener Kreishaus getroffen.


Dazu hatte der Landwirtschaftliche Kreisverband mit Andreas Frahm aus Schleswig-Holstein einen Experten für die naturnahe, biologische Bekämpfung dieser sich sehr schnell ausbreitenden Art eingeladen. Und der hatte eine überzeugende Wunderwaffe im Gepäck.

Vor allem im südlichen Siegerland und angrenzenden Westerwald, aber auch entlang der Straßen und Wege im Kreis Olpe entwickelte sich das für die Fütterung von Tieren auf Dauer giftige Jakobskreuzkraut auf Weiden und Wiesen explosionsartig und führt zunehmend zur Unbrauchbarkeit des Aufwuchses. Die Bekämpfung ist schwierig und bisher gab es keine schlüssigen Methoden außer einer chemischen Bekämpfung mit verschiedenen Nachteilen.

Frahm trug Lösungen vor, die die Zurückdrängung deutlich effektiver machen könnten. Er arbeitet mit der gezielten Verbreitung der natürlichen Fressfeinde dieser Giftpflanze, nämlich dem sogenannten Blutbären, einem rotschwarzen Falter, dessen gestreifte Raupen sich von den Blüten und Blättern dieser Pflanze ernähren.

Verschleppung von Samen verhindern

Als vorrangig wichtig bezeichnete Frahm die Verhinderung der weiteren Ausbreitung durch insbesondere das Verschleppen von Samen, die an Mäh- und Mulchgeräten haften bleiben oder mit Mutterbodentransporten von einer Fläche auf die andere Fläche getragen werden können. Eine Bekämpfung durch Schnittnutzung sei praktisch ausgeschlossen, da die in der ungestörten Natur zweijährige Pflanze in der Lage sei fast beliebig oft bei zu früher Mahd neu zu starten und erneut Blüten deutlich bodennäher auszubilden.

Da wird enge Zusammenarbeit gefragt sein: Man war sich einig, dass man nur gemeinsam mit möglichst allen Flächen bewirtschaftenden Akteuren wie auch der Bauwirtschaft und der Straßenbauämter dieses Problem in den Griff bekommen kann.

Aufruf zur Zusammenarbeit

Dezernent Arno Wied für die Kreisverwaltung und als Vorsitzender der Biologischen Station sowie Henner Braach für den Landwirtschaftlichen Kreisverband waren sich bei der Bewertung der Gefahr für Landwirtschaft und Naturschutz einig und riefen zur Zusammenarbeit auf.

So werden wohl in den nächsten Monaten aus dieser Fachgruppe heraus Beratungskonzepte und Informationen möglichst für alle Betroffenen erarbeitet und rechtzeitig vor der neuen Vegetationsperiode verbreitet werden, um das Problem in den Griff zu bekommen.

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