Gelernte Unterstützer für Trauernde

Camino sucht Sterbebegleiter / Prominenter Botschafter


  • Kreis Olpe, 28.07.2016
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

 von Symbol © bramgino / lia
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In regelmäßigen Abständen laden die Koordinatoren von Camino, dem Caritas-Hospizdienst, Frauen und Männer dazu ein, sich im Rahmen eines Kurses als ehrenamtliche Sterbebegleiter ausbilden zu lassen. Im September soll wieder ein solcher Kurs beginnen. Einen prominenten heimischen Unterstützer haben die Koordinatorinnen Katharina Schmidt, Dagmar Langenohl und Gertrud Dobbener für die Neuauflage des Angebots auch gefunden.


Arndt G. Kirchhoff, Unternehmer und Camino-Botschafter, ist gerne bereit, die Werbetrommel mit zu rühren. „Der Staat kann nicht alle Dinge regeln. Wir sind auf das Ehrenamt angewiesen, wenn die Gesellschaft funktionieren soll“, sagt Kirchhoff. Dass das Thema Tod und Sterben für viele ein schwieriges Thema sei, das oft verdrängt werde, ist ihm bewusst. „Das Augenmerk wird lieber auf Kinder und deren Betreuung gelegt. Aber auch das Lebensende eines Angehörigen kann für Betroffenen schwierig werden, und da ist die Hilfe durch Menschen, die einen emotionalen Abstand haben, ganz wichtig“, sagt der Unterstützer. „Leben lebenswert begleiten bis zuletzt, das kann man lernen und dabei selbst entdecken, wie wichtig es eigentlich für jeden Einzelnen von uns ist, sich auch mit Tod, Sterben und Trauer auseinanderzusetzen. In einer immer älter werdenden Gesellschaft wird dies auch immer wichtiger“, weiß Gertrud Dobbener. Doch es sei immer schwieriger, ehrenamtliche Helfer zu finden. „Zurzeit bekommen wir Unterstützung durch 97 engagierte Freiwillige in diesem Bereich“, so Katharina Schmidt.
Ehrenamt individuell planbar
Früher seien es noch überwiegend Frauen gewesen, die sich nach der Familienphase ehrenamtlich einbrachten; heute dagegen starteten die Frauen zu diesem Zeitpunkt oft nochmals beruflich durch. „Trotzdem ist Ehrenamt möglich, denn in welchem zeitlichen Umfang sich jemand einbringt, entscheidet jeder individuell. Das muss nicht jeden Tag oder jede Woche sein“, macht Dagmar Langenohl klar.
Arndt G. Kirchhoff ergänzt: „Auch Männer sind hier gefragt. In der Berufswelt ist die Gleichstellung ein wichtiger Punkt, warum nicht auch in der ehrenamtlichen Arbeit?“
Infoabend am 30. August
Wer jetzt Interesse hat, sollte sich zunächst den 30. August merken. Dann findet in Haus Mutter Anna in Attendorn ab 18 Uhr ein Informationsabend rund um das Ehrenamt im Rahmen von Camino, dem Caritas-Hospizdienst, statt. Der eigentliche Kurs beginnt im September. „Wir geben den ehrenamtlichen Helfern genügend Rüstzeug mit an die Hand und sind immer als Ansprechpartner zur Stelle“, versprechen die Koordinatorinnen interessierten neuen Helfern. „Sie begleiten Schwerkranke und Sterbende in ihrer letzten Lebenszeit und ermöglichen ihnen ein Leben bis zuletzt. Wir begleiten die Helfer dabei.“ (LP)
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