Gastronomie mit Personalproblemen - Profis am Herd gesucht

„Küchen-Alarm“


Die NGG weist auf einen akuten Personalmangel in der Gastro-Szene hin. von NGG
Die NGG weist auf einen akuten Personalmangel in der Gastro-Szene hin. © NGG

Kreis Olpe.Die Küche bleibt kalt – und das immer öfter: Ob Restaurant, Gaststätte oder Biergarten – in der Gastronomie im Kreis Olpe gehören „neue Öffnungszeiten“ zum Alltag.


„Immer häufiger stehen Gäste vor verschlossenen Türen. Wer zum Essen hinausfährt oder etwas trinken möchte, sollte sich besser vorher im Internet oder per Anruf erkundigen, ob das Lokal auch offen hat. Und vor allem, wie lange es warme Küche gibt“, rät Isabell Mura von der Gastronomie-Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Viele Gaststätten und Restaurants hätten bereits einen zusätzlichen Ruhetag eingelegt. „Einige Häuser streichen den Mittagstisch komplett. Und oft schließt die Küche abends deutlich früher. Der Trend ist klar: Die Gastronomie kocht und bedient nur noch auf Sparflamme“, sagt Mura.

Die Geschäftsführerin der NGG Südwestfalen schlägt „Küchen-Alarm“ für die Gastro-Szene. Der Grund liege auf der Hand: „Zu wenig Personal. Hotels, Restaurants, Gaststätten, Biergärten, Cafés, oder Caterings – fast alle suchen händeringend Unterstützung“, so Isabell Mura. Allein für den Kreis Olpe hat die Bundesagentur für Arbeit in der Hotellerie und Gastronomie aktuell 34 offene Stellen registriert.

15 freie Ausbildungsplätze

„Wer in der Küche klarkommt, kann sofort anfangen: 23 unbesetzte Jobs warten auf einen Küchen-Profi“, sagt Mura. Aber auch um den Nachwuchs mache sich das Gastgewerbe Sorgen. Mura: 15 Ausbildungsplätze sind immer noch frei. Für die Azubi-Suche läuft der Countdown. Und es sieht nicht gut aus. Denn eigentlich müssten die Verträge für das neue Ausbildungsjahr schon längst abgeschlossen sein!“

In der Gastro-Branche müsse sich einiges ändern, so die NGG: „Höhere Löhne und bessere Arbeitszeiten sind der Schlüssel für mehr Personal“, macht Isabell Mura klar. Konkret peilt sie dabei für die Zukunft einen „Gastro-Start-Lohn“ von 3.000 Euro brutto pro Monat für alle an, die in der Hotellerie und Gastronomie nach ihrer Ausbildung in einem Vollzeit-Job weiterarbeiten.

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