Fünfte Sauerland Klassik gestartet – LokalPlus fährt mit

Oldtimerrallye im Kreis Olpe


  • Kreis Olpe, 29.09.2023
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In diesem Ford Thunderbird durfte Nils Dinkel bei der Sauerland Klassik einen Tag lang mitfahren. von Nils Dinkel
In diesem Ford Thunderbird durfte Nils Dinkel bei der Sauerland Klassik einen Tag lang mitfahren. © Nils Dinkel

Kreis Olpe. Die Sauerland Klassik Oldtimerrallye hat am Donnerstag, 28. September, mit den ersten zwei Etappen begonnen. Startschuss war am Alter Markt in Attendorn. LokalPlus-Journalist Nils Dinkel durfte Fahrer Guido Beckmann einen Tag lang in seinem Ford Thunderbird begleiten – und spannende Eindrücke bei den ersten beiden Etappen sammeln.


Statt der geplanten Fahrt im Ford Bronko war es kurzfristig ein weißer Ford Thunderbird. Das Cabriolet aus dem Jahr 1957 ist ein „echter Amerikaner“. Das Fahrzeug hat 5,1 Liter Hubraum und 245 PS. Den Verbrauch gibt Guido Beckmann mit 13 bis 15 Litern auf 100 Kilometern an. Guido Beckmann importierte ihn vor wenigen Jahren eigenständig aus Kalifornien.

Er schätzt, dass es vom 1957 nur 20.000 Mal gebauten Thunderbird keine 50 Exemplare in Deutschland gibt. Insgesamt besitzt er aktuell vier Oldtimer. Der Geschäftsmann aus Rheine führt die JATI GmbH in Hallenberg. Die Leidenschaft zu amerikanischen Fahrzeugen und zu Oldtimern entdeckte er vor 30 Jahren. Da brachte er sein erstes Fahrzeug aus den Staaten mit.

„Für schlechtes Wetter habe ich ein Hardtop. Das brauchen wir heute nicht“, vertraute er auf das Wetter im Sauerland. Er sollte recht behalten. Beim Fahrerbriefing im JAC-Kino gab es neben eines Films eine Fahrereinweisung. Danach ging es zum Auto. Guido Beckmann zeigte mir das „Roadbook“. „Ein wichtiger Begleiter“, wie ich später feststellte.

Wichtige Aufgabe für den Beifahrer

Abbiegungen, Routenführung, Wertungsprüfungen und Durchfahrtskontrollen sind hier neben vielen weiteren Informationen niedergeschrieben. „Die wichtigste Aufgabe hast du heute. Du musst mich navigieren“, sagte der Rallye-Fahrer.

Mit Startnummer 70 befanden wir uns im Mittelfeld. Knapp 35 Minuten nach dem Startschuss der fünften „Sauerland Klassik“ Oldtimerrallye ging die Fahrt los. Aber nur kurz: Am Ortsausgang Attendorn erwartete uns die erste und einzige Baustelle. Sie kostete uns 20 Minuten, die wir am Ende der Etappe aber wieder rausgeholt hatten.

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Die fünfte Auflage von Sauerland Klassik findet in diesen Tagen im Kreis Olpe statt. LokalPlus-Journalist Nils Dinkel (vorne) fuhr bei den ersten beiden Etappen mit.

Nach dem Stop-and-go ging es nach Hitzendumicke, wo die erste Wertungsprüfung stattfand. Bei diesen galt es, eine gewisse Meterzahl in einer gewissen Zeit zu absolvieren. Ich musste per Roadbook navigieren. Gerade zu Beginn tat ich mich hierbei etwas schwer. Gut, dass wir in meinen ein bis zwei Blackout-Momenten einen Fahrer vor uns hatten. Jeden abgefahrenen Eckpunkt hakte ich ab. Ein Highlight war der Besuch der Kartbahn Hahn-Wildbergerhütte.

Während die Runde für die zahlreich vertretenen Porsche und Co. ein Leichtes war, war hier das ganze Talent von Guido Beckmann gefragt, um den fünf Meter langen Wagen innerhalb der Zeit ins Ziel zu bringen. „Das ist richtig Arbeit am Lenkrad“, so der 56-Jährige.

40 Orte, 120 Kilometer

Insgesamt sollte es eine Ausfahrt durch mehr als 40 Orte und 120 Kilometern werden. Nach einem Exkurs ins Oberbergische und nach Rheinland-Pfalz ging es über Schönau zurück in den Kreis Olpe. Mit der Abendpause beim Elspe Festival endete die erste Etappe. Anschließend startete die zweite Etappe. Nach Wertungsprüfungen an der Hohen Bracht und in Oberveischede endete diese an der Burg Schnellenberg.

Bei meiner Mitfahrt wurde deutlich, dass alte Liebe niemals rostet. Beeindruckend war, wie viele Menschen einen bejubelten. Hervorzuheben war eine große Gruppe in Kirchveischede, die offensichtlich ein Oldtimerfest feierte.

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Der 56-jährige Guido Beckmann ließ Nils Dinkel zum Auftakt der Sauerland Klassik Oldtimerrallye auf dem Beifahrersitz Platz nehmen.

Vor allem die Kinder ließ Guido Beckmann mit seinem Ford Thunderbird staunen. „Boah geil“, war vermehrt zu hören. Für mich besonders schön waren die Momente, in denen man in Kolonnen im Sauerland unterwegs war. „Man sieht erst Mal, wie schön Deutschland ist und welch schöne Landschaften es gibt“, schwärmte Guido Beckmann für das Sauerland.

Für ihn war jede Kurve ein Kraftakt. Und davon gab es im Land der 1.000 Berge viele. Auch die Bremse musste mal fester, mal lockerer getreten und teilweise geschont werden. Nachdem Guido Beckmann und ich den Thunderbird am Abend wetterfest gemacht haben, trennten sich unsere Wege. Am Freitag und Samstag, 29. und 30. September, begleitet ihn seine Frau.

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