Fünf Monate nach Cyberangriff: Was geht und was geht noch nicht

Arbeit in der Kreisverwaltung


  • Kreis Olpe, 21.03.2024
  • Verschiedenes
  • Von Wolfgang Schneider
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Das Kreishaus in Olpe. von Sven Prillwitz
Das Kreishaus in Olpe. © Sven Prillwitz

Kreisgebiet. Fast fünf Monate sind seit dem Cyberangriff auf die Südwestfalen-IT Ende Oktober 2023 vergangen. Noch immer spüren die Verwaltungen die Folgen des Angriffs auf ihre Arbeit und auf die Dienstleistungen für die Einwohner. Nachdem zunächst fast nichts ging, ist inzwischen in vielen Bereichen wieder weitgehend Normalität eingekehrt. Einen Überblick gaben die Fachbereichsleiter in der jüngsten Kreistagssitzung.


So läuft in der Kfz-Zulassungsstelle der Betrieb seit einiger Zeit wieder fast im gewohnten Umfang. Neuzulassungen und Umschreibungen sind möglich. Die Zuteilung von Wunschkennzeichen ist allerdings weiterhin nicht möglich. Dafür kann jedoch der Führerscheinumtausch ganz normal stattfinden und die Jahrgänge, die jetzt verpflichtend an der Reihe sind, können ihre bisherige Fahrerlaubnis gegen den neuen Führerschein im Scheckkartenformat umtauschen.

Anträge in Papierform

Im Fachbereich Jugend und Familie sind mittlerweile wieder fast alle Dienstleistungen möglich. Leistungen können allerdings noch nicht online beantragt werden, doch Anträge in Papierform können gestellt werden.

Das Liegenschaftskataster läuft wieder und im Fachdienst Umwelt der Kreisverwaltung gibt es keine Einschränkungen mehr. Im Bauamt funktionieren fast alle Anwendungen wieder. Bauanträge werden seit Mitte Februar wieder digital bearbeitet und Genehmigungen analog erteilt. Ab Anfang April sollen auch die Genehmigungen wieder digital erteilt werden.

74 Baugenehmigungen

Trotz der Beeinträchtigungen durch die Cyberattacke sind Bauanträge nicht monatelang liegengeblieben. Von den 164 Bauanträgen, die seit Ende Oktober eingegangen seien, hätten 74 bereits die Baugenehmigung erhalten, berichtete Kreisdirektor Scharfenbaum.

Kreiskämmerer Müller teilte mit, dass der Zahlungsverkehr der Kreisverwaltung weitestgehend normal laufe. „Auszahlungen haben trotz des Angriffs immer funktioniert. Keiner, ob Mitarbeiter oder Auftragnehmer, hat auf Geld vom Kreis Olpe warten müssen“, so Müller.

Arbeit im Basisbetrieb

Für alle Bereiche gilt: Viele Systeme und Programme funktionieren nur im sogenannten Basisbetrieb. Vielfach fehlen Schnittstellen zu anderen Anwendungen. Daher gibt es für einzelne Verfahren eine längere Bearbeitungszeit.

Online-Anträge, zum Beispiel in den Bereichen Jugendamt und Ausländerbehörde, können nicht gestellt werden, denn die Antragstellung über das Serviceportal des Kreises Olpe ist noch nicht möglich. Anträge sind klassisch auf Papier oder per E-Mail zu stellen.

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