Friseure treffen sich zur ersten virtuellen Innungsversammlung

Schließungen drohen


Symbolfoto zum Thema Friseure. von privat
Symbolfoto zum Thema Friseure. © privat

Kreis Olpe. Zur ersten virtuellen Versammlung hatten Obermeisterin Andrea Simon und die Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd alle Mitglieder der heimischen Friseur-Innung eingeladen. Viele Friseure nutzten das Angebot und tauschten sich über die aktuell herausfordernde Situation aus. Die Lage ist prekär.


Simon kam direkt auf den Punkt: „Die Situation ist extrem schwierig. Es wurde viel getan in den letzten Wochen: Es wurden Stellungnahmen geschrieben, es gab Treffen mit heimischen Politikern und auch an der Aktion „Licht an, bevor es ganz aus geht“ haben sich sehr viele heimische Friseursalons beteiligt. Ich denke, wir sind gesehen und gehört worden. Nun können wir nur hoffen, dass endlich Unterstützung im Friseurhandwerk ankommt.“

Zu den durch die Politik bereits im Dezember versprochenen Hilfsgeldern, deren Beantragung erst seit wenigen Tagen überhaupt möglich ist und nur von sogenannten prüfenden Dritten getätigt werden darf, gab es noch viele offene Fragen.

Deshalb waren dem Online-Meeting auch Rechtsanwalt und Steuerberater Tobias Schmidt aus Wilnsdorf sowie aus seinem Team Nadine Steiner zugeschaltet. Zahlreiche Fragen konnten so beantwortet werden und die Experten gaben hilfreiche Tipps.

Öffnung herbeigesehnt

Die Nachricht, dass Friseursalons ab dem 1. März wieder öffnen dürfen, nahmen die Friseure mit Erleichterung auf und schafft ihnen nun eine Perspektive. Aber auch wenn die Friseure eine Öffnung ihrer Salons herbeisehnen, machte Kai Steuber, stellvertretender Obermeister der Innung auch auf die gravierenden Auswirkungen der zu erwartenden Hygieneauflagen aufmerksam.

Flächendeckend herrsche die Bereitschaft vor die Hygienemaßnahmen nicht nur umzusetzen, sondern weiter zu optimieren. Intensiv diskutiert wurde dabei aber die Anforderung der Berufsgenossenschaft, die nutzbare Fläche im Salon ungeachtet der flankierenden Maßnahmen per se stark zu beschränken.

Nicht abschätzbare Folgen für Arbeitsmarkt

Aktuell kursieren Zahlen, wonach durch die Corona-Pandemie rund ein Drittel der Friseurbetriebe aus wirtschaftlichen Gründen schließen müssten. Die Folgen für den Arbeits- und Ausbildungsmarkt könnten derzeit seriös noch nicht abgeschätzt werden.

Die Ausbildungsbetriebe täten alles, um ihren Auszubildenden eine bestmögliche Ausbildungsleistung zu vermitteln. So fänden Schulungen online statt und es würden Aufgaben zur Ausarbeitung gestellt. Dies könne jedoch die Ausbildung im Salon und in den Berufsschulen in Präsenz nicht adäquat ersetzen. Es würde jedoch alles daran gesetzt, den Auszubildenden die bestmögliche Prüfungsvorbereitung zu ermöglichen.

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