Frauenmannschaft des FC Finnentrop vom Spielbetrieb abgemeldet

„Von Spiel zu Spiel gehangelt“


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Das Bild zeigt die Frauenmannschaft des FC Finnentrop nach dem 5:0 Sieg im Kreispokalfinale 2019 gegen Rot-Weiß Ostentrop-Schönholthausen. von privat
Das Bild zeigt die Frauenmannschaft des FC Finnentrop nach dem 5:0 Sieg im Kreispokalfinale 2019 gegen Rot-Weiß Ostentrop-Schönholthausen. © privat

Finnentrop. Nach 41 Jahren aktivem Spielbetrieb wird die Damenmannschaft des FC Finnentrop vorerst kein weiteres Spiel mehr in der Kreisliga A Hochsauerland bestreiten. Darauf haben sich die Verantwortlichen des Vereins (Vorstand und Trainer) sowie die Mannschaft geeinigt. Wie es nun für die Spielerinnen weitergeht und was die Gründe für die Abmeldung gewesen sind, erzählt der Vorsitzende Engelbert Schulte im Gespräch mit LokalPlus.


„Es kam vieles zusammen“, machte Engelbert Schulte deutlich. Am Ende sei man gescheitert, weil der Kader zu klein war und die personelle Situation unterschätzt wurde. Bei einer Kadergröße von immerhin 20 zur Verfügung stehenden Spielerinnen waren 11 regelmäßig verhindert.

Die Gründe sind mannigfaltig: Schichtdienst im Gesundheitswesen, Arbeiten in der Gastronomie und viele Studentinnen führten dazu, dass der Kader in stark dezimierter Zahl zu den Spielen reiste.

Verschiedene Gründe für Abmeldung

Wenn die Mannschaft spielen konnte, so musste meistens im Norweger-Modell (neun Spielerinnen pro Mannschaft) das Spiel bestritten werden. Verletzungsbedingte Ausfälle vergrößerten die Personalsorgen. „Auch das Nachholspiel in Fleckenberg konnte nicht bestritten werden“, bedauert Engelbert Schulte.

Auch die Corona-Pandemie sei für die Situation nicht förderlich, letztendlich aber kein ausschlaggebendes Kriterium gewesen. Obwohl Vereins-Legenden wie Mimoza Bujupaj und Miriam Curcic mehrmals einsprangen, konnte die Abmeldung nicht verhindert werden. „Am Ende haben wir uns von Spiel zu Spiel gehangelt“, gibt der Vorsitzende an und macht klar: „Die Mannschaft wurde vom Spielbetrieb abgemeldet. Dies ist ein Cut, aber kein Schlussstrich.“

Trainingsbetrieb geht weiter

Denn zumindest das Training geht wie gewohnt weiter. Jeweils mittwoch und freitags ab 18.30 Uhr findet das Training auf dem Sportpark am Finnentroper Schulzentrum statt. Die Spielerinnen möchten sich sammeln und zur Saison 2022/23 einen Neustart wagen. Denn die Traditionsfrauenmannschaft hat eine beachtliche Vergangenheit (siehe Infokasten) und möchte auch in der Zukunft wieder angreifen.

„Frauen, die Interesse am Fußball haben, können sich gerne melden“, hofft Engelbert Schulte auf Neuzugänge für die Mannschaft. Wer bei den Finnentroper Fußballmädels mitmachen möchte, kann sich bei den Trainern Sebastian Ende, Tel.: 015161912892, oder Patrick Vergellito, Tel.: 015129170077, melden und beim Training unverbindlich vorbeischauen.

Die Geschichte der Frauenmannschaft
  • 1980: Gründung der Fußballfrauenmannschaft (nur ein Jahr nach der Vereinsgründung des FC Finnentrop)
  • 1982: Kreismeister (Aufstieg in die Bezirksliga)
  • 1985: Aufstieg in die Landesliga
  • 1991: Landesligameister (Aufstieg in die damalige Verbandsliga/heutige Westfalenliga)
  • 2006: Westfalenpokal-Finale (verloren gegen FC Gütersloh; damit einhergehend die Qualifikation für die 1. Runde des DFB-Pokals)
  • 2016: Sieg gegen Arminia Ibbenbüren bei den Westfalen-Hallenmasters



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