Frauen Union hat Beruf des Therapeuten im Blick

Antrag an CDU-Landesparteitag NRW


Kreisvorsitzende Kerstin Brauer. von privat
Kreisvorsitzende Kerstin Brauer. © privat

Kreis Olpe. Die Frauen Union Kreis Olpe setzt sich dafür ein, dass die Ausbildung von Therapeuten kostenfrei wird und Theraphiestudiengänge an staatlichen Hochschulen eingerichtet werden. Mit einem entsprechenden Antrag wendet sich die Frauen Union an den am Samstag, 9. Juni, stattfindenden CDU-Landesparteitag Nordrhein-Westfalen.


Kerstin Brauer, Kreisvorsitzende: „Im Zuge der demographischen und veränderten gesellschaftlichen Entwicklung wird der Bedarf an medizinischer Betreuung steigen. Jedoch ist es schon heute schwierig, freie Stellen in therapeutischen Berufen mit Fachkräften zu besetzen. Die Berufsprofile müssen sich ändern. Wir brauchen aber nicht nur wissenschaftlich ausgebildete Therapeuten. Die Behandlung von Menschen erfordert bei vielen Erkrankungen ein interprofessionelles Handeln. Im Interesse der Fachkräftesicherung sind daher einheitliche Regelungen der Übernahme der Ausbildungskosten und der Zugang zu einer akademischen Ausbildung in Nordrhein-Westfalen unerlässlich.“
Anspruchsvoll und teuer
Die Frauen Union rechnet vor: Die Ausbildung zum Therapeuten ist anspruchsvoll und meist teuer. Sie dauert drei Jahre: 2.900 Stunden theoretischer und fachpraktischer Unterricht in der Schule und 1.600 Stunden praktische Ausbildung in der Einrichtung des Gesundheitswesens sind zu leisten. Die Auszubildenden sind in der gesamten Zeit Schüler.

Die Kosten der Ausbildung sind höchst unterschiedlich: Viele Schulen sind in privater Trägerschaft. Diese Schulen finanzieren sich über das Schulgeld. Dies sind zurzeit ca. 500 Euro im Monat. Einige Schulen in Nordrhein-Westfalen und in anderen Bundesländern erhalten Zuschüsse vom Land. Ab 2018 werden einige Schüler an Universitätskliniken in Nordrhein-Westfalen eine Ausbildungsvergütung erhalten, die von der Klinik gezahlt wird.
Fachkräftemangel
Kerstin Brauer weiter: „Diese Entwicklung ist zu begrüßen und gut für die Schüler, die dies nutzen können. In allen anderen Regionen Nordrhein-Westfalens, insbesondere abseits der Universitätsklinika, wird es damit schwieriger, geeignete Schüler zu finden. Ausgebildete Therapeuten, die in diese Regionen einwandern könnten, füllen diese Lücke nicht. Deshalb unternimmt die Frauen Union einen Vorstoß, damit die Ausbildung zum Therapeuten für die Schüler kostenfrei wird und der Fachkräftemangel beseitigt werden kann.“
Studiengang an staatlichen Hochschulen
Gleichzeitig setzt sich die Frauen Union dafür ein, dass Therapiestudiengänge an staatlichen Hochschulen in Nordrhein-Westfalen eingerichtet werden. Die Hochschulausbildung steckt in den Kinderschuhen: In Deutschland haben weniger als 5 Prozent der Physiotherapeuten einen Bachelor-Abschluss, den Master-Abschluss haben nur 3 Prozent erworben.

„Laut Wissenschaftsrat wäre in Deutschland für das Fach eine Akademisierungsquote von ca. 20 Prozent wünschenswert und notwendig für eine qualitativ hochwertige Forschung. Die meist privaten Hochschulen in Deutschland, die ein Therapiestudium anbieten, sind für etliche Interessenten nicht erschwinglich und haben darüber hinaus meist kein Promotionsrecht. Daher benötigen wir Therapiestudiengänge an staatlichen Hochschulen“, so Brauer abschließend.
Artikel teilen: