Firma Soli insolvent: Gerät Glasfaser-Ausbau im Kreis Olpe nun ins Stocken?

Baupartner der Deutschen Glasfaser


  • Kreis Olpe, 04.06.2024
  • Verschiedenes , Wirtschaft
  • Von Lorena Klein
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Für Glasfaseranschlüsse gibt es zahlreiche Interessenten. von Deutsche Glasfaser
Für Glasfaseranschlüsse gibt es zahlreiche Interessenten. © Deutsche Glasfaser

Kreis Olpe. Keine guten Nachrichten für den Glasfaser-Ausbau im Kreis Olpe: Die Firma Soli Infratechnik aus Isernhagen bei Hannover, die im Kreisgebiet großteils für die Verlegung der neuen Leitungen zuständig ist, hat Insolvenz angemeldet. Geraten nun alle Bauarbeiten ins Stocken?


Ans Glasfaser-Netz gelangen Bürgerinnen und Bürger über zwei Wege: den privatwirtschaftlichen oder den geförderten Ausbau. Im privatwirtschaftlichen Ausbau variieren die Netzbetreiber, überwiegend sind es die Deutsche Glasfaser und die Telekom.

Den geförderten Ausbau in dünn besiedelten und dadurch wirtschaftlich nicht lukrativen Gebieten, von dem im Kreis Olpe insgesamt 1.614 Adressen profitieren können, nimmt vollständig die Deutsche Glasfaser in die Hand. Sie arbeitet dabei mit der Firma Soli zusammen – die jetzt allerdings pleite ist. Die Folge: Der geförderte Ausbau im Kreis Olpe ruht. Wie es weiter geht, ist noch unklar.

Öffentlich wurde der Insolvenzantrag von Soli Infratechnik beim Amtsgericht Hannover am Donnerstag, 23. Mai. Vorläufiger Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Silvio Höfer von der Anchor Rechtsanwaltsgesellschaft.

Aus für ein führendes Unternehmen

„Die Soli Infratechnik GmbH ist in eine Krise geraten“, erklärt die Kanzlei in einer Pressemitteilung. Soli zähle zu „den führenden deutschen Generalunternehmen im Glasfasergeschäft“ und habe im vergangenen Jahr einen Umsatz von 135,5 Millionen Euro erzielt. Mehr als 700 Mitarbeiter seien an 12 Standorten angestellt.

Soli kümmert sich um die Planung, Verlegung und den Anschluss von Glasfaser-Infrastruktur. Die Firma arbeitet neben der Deutschen Glasfaser unter anderem auch mit anderen großen Betreibern wie der Telekom zusammen. So werden also auch dem privatwirtschaftlichen Ausbau im Kreis Olpe teilweise Steine in den Weg gelegt.

Symbolfoto. von pixabay.com
Symbolfoto. © pixabay.com

„Auslöser für die Krise sind in erster Linie Verzögerungen bei der Fertigstellung von bereits beauftragten Projekten“, stellt Anchor klar. Unter anderem hätten „erhebliche Lieferkettenprobleme“ eine Rolle gespielt. Gestiegene Materialkosten und Löhne machten der Firma laut Kanzlei ebenfalls zu schaffen.

Bereits seit vergangenem Sommer sah es wohl nicht gut aus für Soli, doch der Sanierungsversuch, um der Firma wieder zum Aufschwung zu verhelfen, sei gescheitert. Derzeit laufen Gespräche mit Auftraggebern und Geschäftspartnern.

Suche nach Lösungen

„Unsere erste Aufgabe ist die Sicherstellung des laufenden Geschäftsbetriebs. In einem nächsten Schritt geht es nun um die Erarbeitung einer tragfähigen Finanzierungslösung für die Soli Infratechnik. Wir werden daher auch das Gespräch mit möglichen Investoren suchen“, so der vorläufige Insolvenzverwalter Silvio Höfer.

„Eine Regelinsolvenz bedeutet nicht automatisch, dass alle Bauprojekte sofort eingestellt werden”
— Pressesprecher Deutsche Glasfaser

Heißt also: Es geht weiter. Wie genau, das gilt es jetzt herauszufinden. Einen ähnlichen Ausblick gibt auf LokalPlus-Anfrage auch Pressesprecher Dennis Slobodian von der Deutschen Glasfaser:

„Eine Regelinsolvenz bedeutet nicht automatisch, dass alle Bauprojekte sofort eingestellt werden“, so Slobodian. „Derzeit prüfen wir mit allen Beteiligten, welche Projekte wir noch mit Soli fertigstellen können und wo wir einen alternativen Baupartner beauftragen werden. Die betroffenen Kunden, Kommunen und Behörden werden von uns informiert.“ Insgesamt habe die Deutsche Glasfaser 80 Baupartner.

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