Fipronil-Skandal: Wenig Aufregung um verseuchte Eier
Umfrage in Lennestadt
- Kreis Olpe, 09.08.2017
- Von Patricia Korn
Patricia Korn
Redaktion

Lennestadt/Kreis Olpe. Der Skandal um mit Fipronil versetzte Hühnereier zieht immer größere Kreise: Wie am Freitag, 11. August bekannt wurde, sind mittlerweile in zwölf europäischen Ländern mit dem Insektizid belastete Eier aufgetaucht. Allein in Deutschland beläuft sich die Zahl der verseuchten Eier nach Schätzungen des Bundeslandwirtschaftsministeriums auf mindestens 10,7 Millionen. LokalPlus hat unter anderem beim Wochenmarkt in Lennestadt bei Passanten und Händlern nachgefragt, wie sie mit dem Skandal umgehen.
„Ich vermeide es grundsätzlich, Eier im Supermarkt zu kaufen. Bekannte von mir besitzen einen Bauernhof, woher ich die Eier beziehe. Mir ist wichtig, dass die Hühner in Freilandhaltung leben“, sagt eine andere Frau, die in Altenhundem wohnt, ihren Namen aber nicht nennen möchte.
Manche Verbraucher betreiben sogar einen kleinen Hof mit Hühnern für den Eigenbedarf. „Wir besitzen acht eigene Hühner, welche in Freilandhaltung leben“, sagt Herr Feldhaus aus Altenhunden. Patricia Scholz aus Grevenbrück zeigt sich von dem Skandal hingegen unbeeindruckt. Sie kaufe nach wie vor Eier aus Bodenhaltung im Supermarkt, Gütesiegel beachte sie nicht.
Eberhardt und Eva Geuecke vom Wild-und Geflügelhof aus Schmallenberg, die seit 25 Jahren mit ihrem Wagen nach Altenhunden auf den Wochenmarkt kommen, beziehen ihre Eier von zwei Landwirten aus der Region. Eberhardt Geuecke erzählt, dass die Nachfrage nach Eiern bei seinen Kunden sehr hoch sei – und aufgrund des Fipronil-Skandals würden bei ihm momentan noch mehr Eier verkauft als bisher. Mitunter werde es schwierig, die hohe Nachfrage zu decken.
Als der Wochenmarkt in Altenhundem vorbei ist, sind alle Schachteln mit Eiern verkauft. Geuecke erklärt, dass die Kundenzahl zurzeit stetig steige, weil seine Kunden die „gleichbleibende Qualität und Frische“ der Produkte zu schätzen wüssten. Außerdem ist Geuecke davon überzeugt, dass der Fipronil-Skandal eine Chance für regionale Anbieter darstellt.
Eier-Skandal: So gelangte das Fipronil in den Hühnerstall
Die Verwendung von Fibronil ist in der EU bei Tieren, die Lebensmittel liefern verboten. Zurzeit ist noch unklar, ob verarbeitete Produkte welche aus Eiern hergestellt werden auch Fipronil belastet sein können. Für den Verbraucher kann sich Fipronil schädigend auf Organe auswirken, wie auf die Leber oder das Nervensystem.