Fast 2.374 Ausfalltage wegen Alkoholkonsums im Kreis Olpe
AOK ruft zum Alkoholverzicht in der Fastenzeit auf
- Kreis Olpe, 28.02.2022
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Kreis Olpe. Nach einer Auswertung der AOK NordWest fehlten versicherte Beschäftigte im Kreis Olpe wegen Alkoholproblemen im vergangenen Jahr an fast 2.374 Tagen am Arbeitsplatz. Daher ruft die Krankenkasse zum Verzicht auf Alkohol in der Fastenzeit auf.
Nach Feierabend ein Bier oder zum Essen einen Rot- oder Weißwein. Auch ohne Feste und Feierlichkeiten kann der Konsum von Alkohol schnell zur Gewohnheit werden – besonders in Zeiten der Corona-Pandemie. Um den gesundheitlichen Folgen übermäßigen Alkoholkonsums vorzubeugen, ruft die AOK NordWest mit Beginn der Fastenzeit ab Aschermittwoch bis Ostern die Menschen im Kreis Olpe zum Alkohol-Verzicht auf.
Dazu startet am Mittwoch, 2. März, die sechswöchige Aktion der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter dem Motto ‚Kannst du ohne?‘. „Eine Zeit lang auf Alkohol zu verzichten, tut Körper und Seele gut und kann eine wichtige Erfahrung sein, die langfristig zu einem veränderten Umgang mit Alkohol beiträgt“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider.
So profitiert das Herz-Kreislauf-System schon von einer kurzzeitigen Abstinenz, ebenso der Magen und die Leber. Der Alkoholverzicht wirkt sich außerdem positiv auf Schlaf, Blutdruck, Konzentrationsfähigkeit und Körpergewicht aus. Außerdem wird das Krebsrisiko gemindert und das Immunsystem gestärkt.
„Oft wird einfach unbedacht zu promillehaltigen Getränken gegriffen – sei es am Feierabend, beim Treffen mit Freunden oder zum Essen. Doch regelmäßiger Alkoholkonsum schadet der Gesundheit und führt zu Abhängigkeit. Deshalb ist es wichtig, ab und zu die eigenen Trinkgewohnheiten zu hinterfragen“, so Schneider.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt als Richtwert für eine maximal tolerierbare Alkoholzufuhr bei gesunden Männern 20 Gramm Alkohol pro Tag an, also ein Bier (0,5 Liter) oder zwei Gläser Wein. Die Tagesdosis an reinem Alkohol bei gesunden Frauen liegt bei der Hälfte.
Alkohol sei ein Zellgift, das grundsätzlich alle Organe schädigen könne. Bei Frauen könnten die Folgen des Alkoholkonsums stärker sein als bei Männern. Denn Frauen bauten Alkohol langsamer ab.
Hierzu werde in der Leber das Enzym Alkoholdehydrogenase benötigt, das bei Frauen in geringerer Menge vorliegt. Daher könne es bei ihnen schon bei geringeren Mengen, die regelmäßig konsumiert werden, schneller zu alkoholbedingten Schäden kommen.
Mithilfe der Fastenaktion können risikoreiche Gewohnheiten des ‚sorgenlosen Konsums‘ durchbrochen werden. Betroffene können erfahren, dass Alkohol nicht unbedingt bei jedem Anlass dazugehören muss oder bemerken bereits Abhängigkeitssymptome und können sich frühzeitiger Hilfe holen.