Fachtagung zu Frühen Hilfen für Kinder und ihrer psychisch kranken Eltern(-teile)

"Netzwerkarbeit ist alternativlos"


Podiumsdiskussion im Rahmen der Fachtagung: (v.l.) Prof. Dr. Albert Lenz, Ralf Schmiegel, Stephan Siebert, Rita Büchel, Gabi Grosche, Anne Willmes, Rita Hennecke,  Dr. med. Dipl.-Psych. Eva Glock (Foto: Kreis Olpe). von Kreis Olpe
Podiumsdiskussion im Rahmen der Fachtagung: (v.l.) Prof. Dr. Albert Lenz, Ralf Schmiegel, Stephan Siebert, Rita Büchel, Gabi Grosche, Anne Willmes, Rita Hennecke, Dr. med. Dipl.-Psych. Eva Glock (Foto: Kreis Olpe). © Kreis Olpe

Kreis Olpe. Der Einladung des lokalen „Netzwerk Frühe Hilfen in Lennestadt und Kirchhundem“ folgten kürzlich viele Akteure aus den Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe, des Gesundheitswesens sowie weitere interessierte Fachkräfte. Im Rahmen des Fachtages „Ein verrücktes Familienleben – Frühe Hilfen für Kinder und ihre psychisch kranken Eltern(-teile)“ informierte Prof. Dr. Albert Lenz von der katholischen Hochschule NRW über die Risiken und Belastungen, die psychische Widerstandskraft sowie Interventionsmöglichkeiten von betroffenen Kindern und deren Eltern.


Psychische Erkrankungen der Eltern wirken sich auf die Betreuung der Kinder aus. Nicht selten zeigen diese Kinder ebenfalls Auffälligkeiten. Für sie besteht ein deutlich höheres Risiko, ebenfalls psychisch zu erkranken. Dieser Umstand stellt somit auch die Fachkräfte vor besondere Heraus­forderungen, die in der Regel durch entsprechende Kooperationen in Netzwerkarbeit bedient werden können.

Wen ein solches Netzwerk braucht, welche besonderen Hürden es zu nehmen gilt und worin die konkreten Chancen für eine gelingende Netzwerkarbeit liegen, erläuterten Stephan Siebert und Ralf Schmiegel vom Netzwerk KAP-DO (Kinder als Angehörige psychisch kranker Eltern Dortmund). „Netzwerkarbeit ist alternativlos, die Kooperation der beteiligten Fachkräfte muss allerdings auch gewollt sein“, betonte Stephan Siebert. Zudem sei es dringend notwendig, Vertreter der Psychiatrie auch schon in einem Netzwerk der Frühen Hilfen zu haben.
Anbieter von Unterstützungsleistungen stellten sich vor
In einer anschließenden durch Anne Willmes von der Lokalzeit Südwestfalen moderierten Podiumsdiskussion stellten sich einige lokale Anbieter von Unterstützungsleistungen im Kreis Olpe vor. So erläuterte Rita Büchel von Kompass-GFO das Konzept von AKISIA (Auch Kinder sind Angehörige), einem Kooperationsprojekt des Deutschen Kinderschutzbundes und der Katholi­schen Hochschule NRW.

Des Weiteren berichteten Gabi Grosche von der Erziehungsberatung Caritas AufWind Kreis Olpe über das erfolgreiche Angebot einer regelmäßigen Sprechstunde in der Psychiatrie Olpe und Rita Hennecke vom Sozialwerk St. Georg über stationäre und ambulante Unterstützungsmöglichkeiten.

Den Abschluss der Vorstellungen bildete Dr. med. Dipl.-Psych. Eva Glock von der Psychiatrie Olpe, die herausstellte, dass die stationären Angebote für Eltern mit Kindern in der Region nicht in dem Maße angeboten werden können, wie es wünschenswert wäre. Dafür gäbe es allerdings eine Vielzahl an ambulanten Hilfsmöglichkeiten.

Mehr Informationen zur Fachtagung gibt Volker Sommerhoff, Tel. 02761/61353, v.sommerhoff@kreis-olpe.de und unter www.kreis-olpe.de.
Informationen zum Netzwerk Frühe Hilfen in Lennestadt und Kirchhundem

· Die Angebote des Netzwerkes richten sich an werdende Eltern, Alleinerziehende, Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern bis zu 3 Jahren und Eltern in besonders belastenden Lebenslagen.

· Das Ziel ist es, ein förderliches Umfeld für die Entwicklung von Kindern und ein zufriedenes Familienleben zu ermöglichen.

· Frühe Hilfen bedeutet früh und rechtzeitig handeln.
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