Europäisches Parlament will Forschungsetat auch in Zeiten knapper Kassen erhöhen

Auch Südwestfalen soll profitieren


Prof. Dr. Holger Schönherr, Prof. Dr. med. Jaap Verweij, Prof. Dr. Rainer Brück, Dr. Peter Liese, Prof. Dr. Thomas Mannel und  Prof. Dr. Peter Haring Bolívar (von links). von Europabüro
Prof. Dr. Holger Schönherr, Prof. Dr. med. Jaap Verweij, Prof. Dr. Rainer Brück, Dr. Peter Liese, Prof. Dr. Thomas Mannel und  Prof. Dr. Peter Haring Bolívar (von links). © Europabüro

Kreis Olpe- Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Südwestfalen sollen noch besser von europäischer Forschungsförderung profitieren. Dies ist das Fazit eines Gespräches des südwestfälischen CDU-Europaabgeordneten Dr. med. Peter Liese mit Vertretern der Universität Siegen.


„Die Lösung vieler Probleme, wie zum Beispiel die Behandlung bisher unheilbarere Erkrankungen, können nur durch Forschung und Innovation gelöst werden. Auch zukunftsfähige Arbeitsplätze entstehen nur, wenn wir in diesem Bereich investieren“, so Liese. Daher setzt sich der südwestfälische Europaabgeordnete gemeinsam mit seinen Kollegen im Europäischen Parlament dafür ein, dass der EU-Forschungsetat trotz knapper Kassen erhöht wird. „Ich freue mich, dass Kommissar Günther Oettinger vorgeschlagen hat, die europäische Forschungsförderung in den nächsten Jahren auf 100 Milliarden Euro zu erhöhen. Das Europäische Parlament fordert sogar 120 Milliarden Euro. Davon können auch die Hochschulen und Forschungseinrichtungen, etwa das Fraunhofer Institut in Schmallenberg-Grafschaft, in unserer Region Südwestfalen profitieren“, ist sich Liese sicher.

Die Universität Siegen hat sich in den vergangenen Jahren erfolgreich um europäische Fördermittel bemüht. Besonders hervorzuheben ist das Forschungsprojekt DREAMS (Distributed Real-time Architecture for Mixed criticality Systems) von Prof. Dr. Roman Obermaisser, in dem es um die Weiterentwicklung von sogenannten eingebetteten Systemen im Bereich der Computersteuerung geht. Die Universität Siegen ist Koordinatorin dieses Projekts mit 16 europäischen Partnern und einem Gesamtvolumen von 15,6 Millionen Euro bei einer EU-Förderung von 11 Millionen Euro.
„Horizon2020“
Im Rahmen des Programms „Horizon2020“, das seit 2014 bis zum 31. Dezember 2020 läuft, konnte die Universität Siegen bisher Mittel für 14 Projekte einwerben. Darunter das europäische Verbundprojekt TransSOL („Europäische Solidarität in Zeiten der Krise: Voraussetzungen, Formen, Vorbilder“) und der ERC-Consolidator Grant für Prof. Dr. Otfried Gühne (Physik).

Einen besonderen Schwerpunkt möchte Peter Liese, der auch gesundheitspolitischer Sprecher seiner Fraktion ist, beim Thema Krebsforschung setzen. „Jeder weiß wie schrecklich diese Krankheit ist, weil jeder im Freundes- und/oder Familienkreis jemand kennt, der an Krebs erkrankt oder sogar daran gestorben ist. Experten sagen, dass wir wenn wir uns alle gemeinsam anstrengen, die Chance haben, dass in zwanzig Jahren niemand mehr an Krebs sterben muss. Dafür setze ich mich ein und bin sehr froh, dass meine Gesamtfraktion, insbesondere unserer Fraktionsvorsitzender Manfred Weber, dieses Ziel unterstützt. Daher wollen wir in einem ersten Schritt die Mittel für die Krebsforschung aus dem europäischen Forschungsrahmenprogramm erhöhen“, sagte Liese abschließend.
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