Es wäre gut, wenn der Kapitän das Schiff verlässt

LP-Randnotizen


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 von Grafik: Sarah Menn
© Grafik: Sarah Menn


Mittwoch, 7. Oktober, 20.45 Uhr, Rhein-Energie-Stadion Köln: Auf dem Platz stehen sich die Fußball-Nationalmannschaften von Deutschland und der Türkei gegenüber. Von Beginn an merkt man, dass die Türken hier nicht angetreten sind, um als Verlierer vom Platz zu gehen.

Zur Halbzeit steht es 1:0 für Deutschland. Kurz nach der Pause gleichen die Türken aus. Deutschland geht danach noch zweimal in Führung, zweimal kommen die Türken mit dem Ausgleich zurück. Den letzten Treffer zum 3:3-Endstand machen die Türken in der Nachspielzeit. Für den neutralen Zuschauer war es ein Torspektakel, für die Türkei ein gut erkämpftes Ergebnis und für Deutschland eine Enttäuschung.
Inkonstante Leistungen
Nicht nur das Resultat war aus deutscher Sicht mangelhaft. Woran können die seit Jahren inkonstanten Leistungen liegen? Mehrfach wurde die Taktik geändert, neue Nationalspieler kamen, Leistungsträger und Weltmeister wurden aussortiert. Die Wende blieb aus. Könnte es womöglich am Trainer liegen?

Bundestrainer „Jogi“ Löw vermittelte nicht den Eindruck, als habe er ein Konzept. Ganze sechs Spieler wechselte er ein, im Angriff fehlte die Kaltschnäuzigkeit und in der Abwehr brachten Unachtsamkeiten die Türken wieder ins Spiel.
Warum macht er weiter?
Alles sieht danach aus, dass es bei der Nationalmannschaft nicht mehr richtig rund läuft. Womöglich findet Löw nicht die richtigen Worte in der Kabine. Mehr als Weltmeister, welcher er bereits ist, kann er nicht werden. Doch warum macht er weiter?

Damit, Probleme auszusitzen, tut Löw der Nationalmannschaft keinen Gefallen und wird den Spielern keinen frischen Wind mehr in die Segel geben. Als verdienter Teamchef hätte er schon lange abtreten können, doch er hat sich bewusst dagegen entschieden. Es bleibt zu hoffen, dass sich das Schiff deutsche Nationalmannschaft stabilisiert und wieder in erfolgreiche Gewässer segelt – am besten mit neuem Kapitän.
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