Erst ein Kampfsportler mit Bundesliga-Erfahrung konnte ihn aufhalten: Jörg Götzen vom TV Attendorn hat bei den Deutschen Meisterschaften im Judo, die in Berlin ausgetragen wurden, in der Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm Platz zwei belegt.
Weil einige Judoka die Gewichtsvorgabe überschritten hatten, dezimierte sich das Teilnehmerfeld in Götzens Gewichtsklasse bereits vorab. Der Hansestädter meisterte die Vorrunde mühelos und zog ins Halbfinale ein. Hier brauchte er ganze 18 Sekunden, um den Finaleinzug perfekt zu machen: Seinen Kontrahenten aus Sachsen-Anhalt brachte Götzen zunächst mit einem Fuß-Stoppwurf zu Fall, ehe er ihn mit einer Würgetechnik fixierte und den Kampf gewann.
Im Finale bekam Götzen es mit Franco Bartone zu tun. Die Rollen waren klar verteilt, der Judoka aus Neunkirchen war als ehemaliger Bundesliga-Kampfsportler und Titelverteidiger ohnehin als Favorit dieser Gewichtsklasse ins Turnier gegangen. Immerhin gelang es Götzen aber, das Finale lange offen zu gestalten. Nach einem Wurfansatz von Bartone konnte der Attendorner sogar kontern und kurzeitig einen Würger ansetzen. Jedoch verfehlte der Griff seine Wirkung, und der Favorit spielte in der Folge seine ganze Erstliga-Erfahrung aus. Mit einem Schulterwurf beendete Bartone den Kampf und kürte sich selbst zum Deutschen Meister.
Götzen nahm die Medaille für Platz zwei erhobenen Hauptes und äußerst zufrieden entgegen. Immerhin ist Rang zwei die bislang beste Platzierung, die er bei einer Deutschen Meisterschaft erreicht hat. (LP)
