Entwurf zum Nahverkehrsplan auf dem Prüfstand

Tagung der SPD-Kreistagsfraktion / Arbeitskreis sieht Optimierungsbedarf


 von Symbol Hanestadt Attendorn
© Symbol Hanestadt Attendorn

Die Vorbereitung der letzten Kreistagssitzung vor der Sommerpause am 27. Juni stand jetzt auf der Tagesordnung der SPD-Kreistagsfraktion, deren Mitglieder jetzt im „Kultur- und EssBahnhof" in Grevenbrück zusammenkamen. Beherrschendes Thema des Abends war der Entwurf zum Nahverkehrsplan, den der Kreistag am Montag verabschieden soll.


Als Gäste hatte die Fraktion den Sprecher des kreisweit tätigen "Arbeitskreises Barrierefrei", Jürgen Dolle, und den Beauftragten für Stellungnahmen, Friedhelm Hoffmann, eingeladen. Der "AK Barrierefrei" ist eine Abteilung des Vereins „Arbeitsgemeinschaft der Selbsthilfegruppen im Kreis Olpe“. Die Vertreter des AK appellierten an die Kreistagsmitglieder, dass bei den Arbeiten an den Haltestellen im Kreis Olpe die Kriterien „Stand der Technik“ sowie „gültige DIN-Vorgaben“ berücksichtigt werden müssen. Der zurzeit vorliegende Leitfaden werde den gültigen Vorgaben nämlich nicht in allen Bereichen vollständig gerecht.
Eine für Menschen mit Beeinträchtigung ganz entscheidende „Wiedererkennbarkeit“ – beispielsweise von Haltestellen – könne nur so realisiert werden. Die gleichen angelegten, barrierefreien Kriterien (gesetzlich normiert) erleichtern Menschen mit Beeinträchtigung die Nutzung über den Kreis Olpe hinaus. Der Arbeitskreis der Selbsthilfegruppen im Kreis Olpe hat als Vertreter der Menschen mit Behinderungen im Kreisgebiet an den Beratungen zur neuen Nahverkehrsplanung teilgenommen und hierzu auch offiziell Stellung bezogen.
Haltestellen: Bislang keine Stellplätze für Rollstühle vorgesehen
Erstaunt zeigen sich allerdings die Vertreter des „AK Barrierefrei“, dass ihre Bedenken von dem beauftragten Planungsbüro nicht hinreichend Berücksichtigung gefunden hätten. So sei ihnen die nun im Internet veröffentliche Stellungnahme, die bezüglich des Haltestellenleitfadens von einer Kompromisslösung zwischen den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein spreche, gar nicht bekannt gewesen. In der vorliegenden Nahverkehrsplanung seien danach die berechtigten Interessen von sehbeeinträchtigten Personen weitestgehend berücksichtigt. Bei den Interessen von Menschen, die in ihrer Mobilität beeinträchtigt sind, sei allerdings noch „Potenzial“: So seien beispielsweise bei Haltestellen keine Stellplätze für Rollstühle, Rollatoren – und damit auch für Kinderwagen – neben den Sitzbänken vorgesehen. Diese Stellplätze allerdings sollten – wenn irgend möglich – berücksichtigt sein, ebenso wie Rücken- und Armlehnen an den Sitzbänken, im Besonderen relevant für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger. Dies seien Forderungen aus der aktuellen DIN. Die SPD-Fraktion wird nun durch eigene Anträge noch Korrekturen des Entwurfs des Nahverkehrsplanes in der nächsten Kreistagssitzung fordern. (LP)
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