Entscheidungen noch nicht getroffen: Karneval im Kreis in der Schwebe

Verwunderung bei den heimischen Karnevalisten


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Ob die Straßen im Kreis Olpe am Rosenmontag und Veilchendienstag mit bunt kostümierten Jecken gesäumt sind, steht noch in den Sternen. von Nicole Voss
Ob die Straßen im Kreis Olpe am Rosenmontag und Veilchendienstag mit bunt kostümierten Jecken gesäumt sind, steht noch in den Sternen. © Nicole Voss

Kreis Olpe. Paukenschlag in Düsseldorf: Am Dienstag, 14. Dezember, haben sich Vertreter des organisierten Karnevals mit der Landesregierung getroffen und beschlossen, auf Karnevalsbälle, Partys und Sitzungen in Innenräumen zu verzichten (LokalPlus berichtete). Die Nachricht traf die Verantwortlichen im Kreis Olpe überraschend und die Frage nach Karnevalsumzügen ist noch offen. LokalPlus sprach mit Verantwortlichen des heimischen Karnevals.


Alleine die Aussage, dass sich die Politiker mit Vertretern des organisierten Karnevals getroffen haben, gibt Rüdiger Lazar, Vorsitzender des Karnevalsvereins Schönau-Altenwenden, zu denken: „Mit uns hat niemand gesprochen. Sind wir hier der unorganisierte Karneval?“

Noch hat der Karnevalsverein keine Entscheidung getroffen, die geplanten Veranstaltungen abzusagen. „Es gibt keine gesetzliche Grundlage und keine offizielle Absage. Mit welchem Argument sollen wir denn den längst gebuchten Künstlern absagen, wenn es keine gesetzlichen Grundlagen gibt. Wir warten erstmal eine Verordnung ab.“

Rüdiger Lazar, Vorsitzender des Karnevalsvereins Schönau-Altenwenden. von Nicole Voss
Rüdiger Lazar, Vorsitzender des Karnevalsvereins Schönau-Altenwenden. © Nicole Voss

Rüdiger Lazar zeigt sich auch bei der Zusage finanzieller Ausgleichszahlungen skeptisch, die auch nicht klar definiert seien: „Es gibt keine Infos darüber.“

Auf Nachfrage, ob der Rosenmontagszug stattfinde, gab der Vorsitzende zu bedenken: „Bei Zeltveranstaltungen sind Kontrollen der vorgeschriebenen 2G-Nachweise möglich. Beim Karnevalsumzug können wir jedoch nicht im ganzen Dorf kontrollieren.“ Dabei sei es nicht ausgeschlossen, dass der Zug zu einem späteren Zeitpunkt stattfinde.

Karneval in Saalhausen noch nicht abgesagt

„Unser Karneval ist noch nicht abgesagt. Wir werden uns über alle Möglichkeiten besprechen“, ist die klare Aussage von Volker Daus, Zugverantwortlicher bei der Karnevalsgesellschaft „Rote Funken“ Saalhausen, und weiter: „Wir sind uns noch gar nicht sicher, ob das einfach so vorgeschrieben werden kann. Wir treffen uns in der ersten Januarwoche mit dem Vorstand, Elferrat, Damenkomitee und Wagenbauern, um alles weitere zu besprechen.“

Volker Daus hob hervor, dass im Saalhauser Karneval alle Veranstaltungen zusammenhängen. Ohne die Veranstaltung am Großsonntag könne der Prinz nicht proklamiert werden und genau damit hänge auch der Rosenmontagszug zusammen.

„Alles zerbricht. Es fällt immer schwerer, die Leute noch zusammenzuhalten“, bedauert Daus, der keinen Hehl daraus macht, dass in allen Whatsapp-Gruppen die Frage „Was machen wir jetzt?“, diskutiert worden sei.

Im Jahr 2019 jubelte Prinz Volker (Daus) vom Prinzenwagen. Ob es nächstes Jahr einen Zug gibt, steht noch in den Sternen. von Nicole Voss
Im Jahr 2019 jubelte Prinz Volker (Daus) vom Prinzenwagen. Ob es nächstes Jahr einen Zug gibt, steht noch in den Sternen. © Nicole Voss

„Es sind alle verwundert und glauben, ich wüsste mehr. Das ist aber nicht so. Ich habe auch noch nicht verstanden, was da gestern passiert ist. Weder die Notwendigkeit noch die Tatsache, dass der Karneval aus der Corona-Schutzverordnung rausgenommen wurde, sind einleuchtend“, sagt Manuel Schuppert, Vorsitzender des Karnevalsclubs Grevenbrück.

Stand heute bis 22. Dezember sind bei Saalveranstaltungen bis zu 1.000 Personen mit 2G+-Nachweis erlaubt. Den Rechtsrahmen muss das Land schaffen.

„Ich warte verwundert ab. Schön wäre, wenn solche Absprachen vorher publik gemacht werden und danach die Vereine vom Dachverband informiert würden. Wir sehen keine Notwendigkeit den Veilchendienstagszug abzusagen“, so Manuel Schuppert. Die Karnevalisten werden nach Absprache mit dem Jugendamt, dem Ordnungsamt und dem DRK bis Ende Januar entscheiden, ob der Zug stattfindet.

Manuel Schuppert, Vorsitzender des Karnevalsclubs Grevenbrück. von KCG
Manuel Schuppert, Vorsitzender des Karnevalsclubs Grevenbrück. © KCG

Der Elferrat und der Vorstand der Karnevalsgesellschaft Attendorn trifft sich am Donnerstag, 16. Dezember, um die Situation und die weitere Vorgehensweise zu besprechen.

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