Endlich: (Mit-) Menschlichkeit vor Leistung

LP-Kommentar


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 von Grafik: Sarah Menn
© Grafik: Sarah Menn

DAS war mal eine Veranstaltung im Grevenbrücker KulturBahnhof (siehe LP-Bericht). Vier Schülerinnen der Gymnasien aus Lennestadt und Attendorn erhielten den Sparkassenpreis. Ach, schon wieder ein Preis, mag manch‘ einer jetzt denken… Ehrlich gesagt: ich auch. Welche großartigen Leistungen haben diese jungen Damen denn wohl vollbracht?


Denn eins ist ja klar: Wir leben in einer absoluten Leistungsgesellschaft – was zählt, ist eben diese. Höher, schneller, weiter, besser – das ist die Devise dieses Zeitalters.

Gute Noten. Am besten in jedem Fach. Eine Eins vor dem Komma ist das Minimum. Der Beste beim Fußball. Die Beste beim Schwimmen - go, gib ihm, es geht immer noch mehr, das Treppchen ist das Ziel. Wohlgemerkt: Nicht das Talent bei diesen Hobbys wird kritisiert, sondern der Druck, der bei Leistungserwartung entstehen kann.

Ein Preis - und wofür bitte?

Tja, und dann kommt der Sparkassenpreis daher. In genau diesem Zeitalter. Und was wird mit dieser Auszeichnung alljährlich belohnt? Tatsache: Menschlichkeit. Nicht einmal fiel während der zweieinhalbstündigen Veranstaltung das Wort „Leistung“. Und kein Besucher erfuhr, wie es bei den Mädels notentechnisch läuft.

Ausgezeichnet werden Schüler, die sich gesellschaftlich, politisch und sozial engagieren. So wie die vier jungen Frauen in diesem Jahr. Die jüngeren Schülern auf verschiedensten Wegen helfen, die für Senioren einkaufen und Menschen mit Behinderung unterstützen, die eine Stütze für Schwächere und ein verlässlicher Partner für Gleichgesinnte sind. Die vielfältig interessiert und noch vielfältiger aktiv sind. Die beeindrucken – durch Höflichkeit, Freundlichkeit, Offenheit und Mitmenschlichkeit.

Danke dafür

Auch mich. Eine großartige Veranstaltung. Und ein großartiger Preis. Und großartige Preisträgerinnen. Wie hieß es in einer Laudatio? „Menschen wie dich brauchen wir auf dieser Welt.“

Kerstin Sauer

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