Eltern-Taxis: Nett gemeint, aber nicht ungefährlich

Schulbeginn


  • Kreis Olpe, 28.08.2019
  • Von Jana Heinemann
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Verkehrschaos auf den Straßen. von Symbol Nils Dinkel
Verkehrschaos auf den Straßen. © Symbol Nils Dinkel

Kreis Olpe. Wer kennt es nicht? Das Eltern-Taxi. Gerade jetzt, wo die Schule wieder angefangen hat, kommt es immer mal wieder vor, dass die Zufahrtstraßen und Parkplätze mancher Schulen mit Eltern-Taxis überfüllt sind. Was meistens nett gemeint ist, kann aber schnell gefährlich werden.


„Warum machen das so viele Eltern?“, fragen sich viele. „Da können wir oft nur mutmaßen“, antwortet Esther Schöttke, Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde Olpe, auf diese Frage. „Der Tornister meines Kindes ist zu schwer.“ „Ich muss mein Kind beschützen.“ „Die Busfahrt ist zu lang.“ - Das sind laut einem allgemeinen Infoflyer der Polizei Dortmund einige Gründe, die Eltern für den Privattransport ihres Kindes zur Schule nennen.

An einigen Schulen im Kreis wurden bereits zusätzliche Parkplätze angelegt, um dem morgendlichen Chaos entgegenzuwirken. Ob das Chaos hauptsächlich mit den Eltern-Taxis zu tun hat, kann die Polizeibehörde Olpe aber nicht bestätigen.
Gefahren entstehen leicht
Trotzdem ist offensichtlich, dass Eltern-Taxis Gefahren mit sich bringen. Laut der Polizei in Dortmund kommt es an Schulen häufig aufgrund von Fehlverhalten der Eltern zu gefährlichen Situationen. Beispiele dafür sind die Behinderung der Schulbusse, unerlaubtes Parken in zweiter Reihe oder auch gewagte Wendemanöver. Hinzu kommt, dass Kinder solche Gefahrensituationen oft nicht erkennen können und einfach quer über den Parkplatz laufen.

Der Flyer der Polizei weist auch darauf hin, dass die „tägliche Bewältigung des Schulwegs zu Fuß auch positive Einflüsse auf die kindliche Entwicklung hat“, vor allem für Erstklässler. Die Kinder sind im Unterricht konzentrierter, haben eine bessere körperliche Fitness und ein besseres Sozialverhalten, da sie den Schulweg mit mehreren Kindern zusammen bewältigen.
Situation im Kreis Olpe
Die Situation der Eltern-Taxis im Kreis Olpe könnte aber viel schlimmer sein. „In den letzten drei Jahren gab es fünf Schulwegunfälle hier bei uns“, berichtet Esther Schöttke, „aber bei keinem davon können wir von einem Einfluss durch Eltern-Taxis reden.“ Trotzdem sollte man seine Kindern nur zu besonderen Anlässen zur Schule bringen oder dort abholen, denn oft macht es den Kindern sogar Spaß, den Schulweg zusammen mit ihren Freunden zu bewältigen. Außerdem entwickeln sie so frühzeitig ein Gefühl dafür, Gefahrensituationen im Straßenverkehr zu erkennen.

Die Polizei im Kreis Olpe führt in den Schulen die Verkehrserziehung durch, um den Kindern das richtige Verhalten im Straßenverkehr beizubringen. Bei der Verkehrserziehung können aber auch die Eltern helfen. Zum Beispiel, wenn sie ein paar Mal zusammen mit dem Kind den Schulweg gehen und dabei erklären, an welchen Stellen besondere Vorsicht geboten ist, rät die Polizei Olpe.
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