Einwohner sind statistisch 7.300 Euro reicher als der deutsche Durchschnitt

Studie zu Einkommen: Kreis Olpe in Spitzengruppe


  • Kreis Olpe, 14.04.2022
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  • Von Rüdiger Kahlke
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Geld, Geldscheine, Einkommen, Vermögen von Pixabay.com
Geld, Geldscheine, Einkommen, Vermögen © Pixabay.com

Kreis Olpe. Auf der Deutschland-Karte erscheint der Kreis Olpe dunkelviolett. Die Farbe kennzeichnet die Spitzengruppe bei den Pro-Kopf-Einkommen. Danach hatte jeder Einwohner im Kreis 31.052 Euro zur Verfügung. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI), das Einkommen und regionale Preisniveaus analysiert hat.


Der Unterschied zum bundesweiten Durchschnittseinkommen macht gut 7.300 Euro aus, fast ein Drittel mehr als der Durchschnittsbürger (23.706 €). „Unter den 401 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten lassen sich zum Teil frappierende Einkommensunterschiede feststellen“, heißt in einer Mitteilung des WSI.

Spitzenreiter beim Pro-Kopf-Einkommen ist Heilbronn mit 42 275 Euro, fast das doppelte des bundesweiten Durchschnitts. Schlusslicht ist Gelsenkirchen (17.015 €) hinter Duisburg (17.741 €).


Wohlhabender als Nachbarkreise

Der Kreis Olpe ist Einkommens-Spitzenreiter in NRW – und zwar deutlich. Platz zwei belegt der Rheinisch-Bergische Kreis mit einem verfügbaren Pro-Kopf-Einkommen von 27.254 Euro. Auch gegenüber den südwestfälischen Nachbarkreisen ragt der Kreis Olpe heraus, denn die liegen allesamt nur in der zweithöchsten der fünf Kategorien (24.500 bis unter 26.000 €). Bei den Zahlen geht es jeweils um das verfügbare Einkommen nach Abzug von Steuern. Sie basieren auf Angaben aus 2019.

Die Karte des WSI zeigt das verfügbare Durchschnittseinkommen den den deutschen Kreisen und kreisfreien Städten. von WSI/Screenshot: R. Kahlke
Die Karte des WSI zeigt das verfügbare Durchschnittseinkommen den den deutschen Kreisen und kreisfreien Städten. © WSI/Screenshot: R. Kahlke

Was die verfügbaren Mittel angeht, weist das WSI auch auf regionale Unterschiede hin. So haben die Menschen im Süden der Republik, etwa in Bayern und Baden-Württemberg, gut 2.600 Euro mehr zur Verfügung als in den übrigen alten Bundesländern. „Insbesondere in einigen kleineren Städten oder ländlichen Gebieten mit sehr hohen Einkommen wird der Durchschnitt durch eine überschaubare Zahl sehr reicher Haushalte beeinflusst“, schreibt das WSI zu der Studie.

Staat sorgt für Ausgleich

Sie macht auch deutlich, dass staatliche Leistungen wie Kindergeld, Arbeitslosengeld und Renten „einen erheblichen Beitrag zur Angleichung der Einkommen“ in Deutschland leisten. Sie sorgen zudem dafür, dass sich Einkommensunterschiede zwischen Ost und West einerseits und Nord und Süd anderseits verringern.

Als wichtige Gründe für Extrem-Werte wie in Heilbronn und im Landkreis Starnberg werden hohe Einkommen in wenigen Haushalten angesehen. „Was hier als regionale Ungleichheit erscheint, hat auch mit sehr hohen Einkommen einzelner Personen zu tun“, analysiert WSI-Experte Dr. Eric Seils.

Die Studie verweist zudem darauf, dass Regionen mit höheren Einkommen tendenziell auch höhere Mieten und sonstige Preise haben.

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