Einkaufs-Standorte Lennestadt, Kirchhundem und Attendorn im Visier

Zentrumsmonitor 2018


  • Kreis Olpe, 07.02.2019
  • Von Barbara Sander-Graetz
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Prof. Hanna Schramm-Klein von der Universität Siegen stellte den Zentrumsmonitor für Lennestadt, Kirchhundem und Attendorn vor. von Barbara Sander-Graetz
Prof. Hanna Schramm-Klein von der Universität Siegen stellte den Zentrumsmonitor für Lennestadt, Kirchhundem und Attendorn vor. © Barbara Sander-Graetz

Kreis Olpe/Grevenbrück. Die Ergebnisse des „Zentrumsmonitors 2018“, der die Attraktivität von Innenstädten und Zentren in den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein analysiert hat, sind am Mittwoch, 6. Februar, im EssBahnhof in Grevenbrück vorgestellt worden. Im Mittelpunkt standen dabei die Einkaufsstandorte Lennestadt, Kirchhundem und Attendorn.


Die IHK Siegen hatte diese repräsentative Verbraucherstudie in Zusammenarbeit mit den Sparkassen und Volksbanken bei Prof. Hanna Schramm-Klein von der Universität Siegen in Auftrag gegeben. Mit Hilfe von Passanten- und Anwohner-Befragungen konnte ein differenziertes Bild von den jeweiligen Einkaufsstandorten gewonnen werden. Wie dieses Bild für Lennestadt, Kirchhundem und Attendorn aussieht, stellte Prof. Hanna Schramm-Klein im EssBahnhof vor.

„Wir wollen nicht die einzelnen Zentren gegeneinander ausspielen und Punkte vergeben“, stellte sie klar. „Wir wollten regional politische Infos. Wir wollen wissen, wie die Fläche tickt, und Informationen zu den einzelnen Zentren bekommen.“
Einkaufen und arbeiten
Eins stehe für alle drei Zentren fest: Die Besucher kommen größtenteils zum Einkaufen oder zur Arbeit nach Lennestadt, Attendorn oder Kirchhundem. Parkplätze und gute Erreichbarkeit seien daher wichtige Faktoren für die Attraktivität von Zentren.

Für Prof. Hanna Schramm-Klein steht fest: Das Kaufverhalten zwischen Stadt und Land unterscheidet sich nicht. Es sei auch meist nicht die Nachbargemeinde, in die die Kaufkraft abziehe, sondern in die nächst größere Stadt.

Doch das Kaufverhalten werde sich in den nächsten Jahren stark verändern. Die Zahl der Onlinekunden, die per Sprachnachricht oder über Smartphone einkaufen, werde zunehmen. „Das ist bequem. Trotzdem wird der stationäre Handel bleiben. Der Handel erfüllt das multisensorische Erlebnis, was der Kunde braucht“, prognostizierte die Professorin.
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Und noch ein Fazit konnte Prof. Hanna Schramm-Klein präsentieren: „Die Attraktivität eine Zentrums hat keinen Einfluss darauf, ob ein Kunde online kauft.“ Wichtig fürs Überleben der Städte sei die Lebendigkeit der Zentren. Das könne nicht unbedingt mit dem x-ten Geschäft erreicht werden, sondern auch durch Ansiedlung von Gastronomie, Kultur und Freizeitangebote. „Die besondere Bibliothek mit Café, das Erlebnismuseum, der Park mit besonderen Angeboten machen Zentren attraktiv und lebendig.“

„Das Image einer Stadt zu verändern, ist ein langer Prozess. Sie sollten in rund vier Jahren schauen, wie die Besucher die Veränderung in der Stadt wahrnehmen“, empfahl die Fachfrau.
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Um neue Projekte und Veränderungen anzustoßen, stellt die IHK Siegen Fördermittel in Höhe von 40.000 Euro zur Verfügung. „Wir wollen die Dinge anstoßen“, so IHK-Geschäftsführer Klaus Gräbener. „Wir haben in den vergangenen zehn Jahren rund 900 Einzelhändler verloren. Hier müssen wir neue Wege gehen, um die Besucher in die Zentren und Stadt zu holen.“
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