Eine Woche Jetlag wegen einer Stunde

LP-Glosse


  • Kreis Olpe, 03.04.2021
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  • Von Nils Dinkel
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 von Grafik: Sarah Menn
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Die Nacht von Samstag auf Sonntag, 27./28. März: Uns wird eine Stunde Schlaf geraubt, damit es abends länger hell bleibt. Eine Stunde, die bei mir die ganze Woche nachwirkt. Mein Tag-/Nacht-Rhythmus gerät bei jeder Zeitumstellung aus dem Gleichgewicht. Und im Oktober das Ganze noch einmal - dann wieder eine Stunde rückwärts. Für mich ist das zweimal im Jahr eine Phase wie beim Jetlag.

Ich bin partout kein Freund davon. Abends komme ich nicht mal eben auf Kommando in den Schlaf, nur weil an der Uhr gedreht wurde. Und morgens fällt es schwer, sich aufzuraffen. Das war seinerzeit sogar so schlimm, dass ich in einer Redaktionskonferenz mit meinen Kollegen eingeschlafen bin. Daran wird turnusgemäß in diesen Tagen erinnert. Auf die ein oder andere Erinnerungs-SMS oder auch einen vermeintlichen Weck-Anruf kann ich mich seitdem verlassen.

„Es ist noch hell, Papa“

Zudem entfacht zwischen meiner Tochter und mir nun allabendlich eine Diskussion um das Schlafen gehen. „Aber es ist noch hell, Papa!“ Das weiß ich. Und so wird es wohl auch bis Oktober bleiben.

Egal, ob eine Stunde früher hell oder eine später dunkel: Die Politik sollte diesem Hin und Her endlich ein Ende setzen. Das Europa-Parlament wollte das auch eigentlich, doch die einzelnen EU-Länder spielen nicht mit und haben die Entscheidung auf die lange Bank geschoben, ob sie die Sommerzeit zur Ganzjahreszeit machen oder nicht.

Der Glaube jedenfalls, dass durch die Sommerzeit nennenswert Energie gespart wird, hat sich schon lange als Irrglaube erwiesen. Wozu dann noch das Ganze? Das braucht kein Mensch!

Nils Dinkel

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