Eine Heldin des Alltags: „Sie ist unermüdlich und setzt sich für alles ein“

Kreis Olpe/Kirchhundem. Der Dezember wird bei LokalPlus ein Ehrenamts-Monat: Wir möchten die Menschen in den Mittelpunkt stellen, die sich einsetzen, Gutes tun, helfen, unterstützen – die für ihre Mitmenschen schlicht und ergreifend „Helden des Alltags“ sind. Der erste Vorschlag für unsere Aktion kommt von Christa Gattwinkel, die schreibt: „Tatjana Vente aus Kirchhundem hat eine Ehrung verdient.“

Ortsvorsteherin, Förderverein der Grundschule am Kreuzberg, Bürgerverein: Seit Jahren engagiert sich Tatjana Vente ehrenamtlich für ihren Heimatort Kirchhundem. „Sie ist unermüdlich und setzt sich für alles ein. Hat Ideen und fackelt nicht lange herum, sondern packt die Sache gleich an“, schreibt Christa Gattwinkel in ihrer E-Mail. Und fügt hinzu: „Ich bewundere ihren Elan, ihre Ideen, ihr Nichts-auf-die-lange-Bank-Schieben.“

Für Christa Gattwinkel ist Tatjana Vente eine „Heldin des Alltags“. Grund genug für LokalPlus, die dreifache Mama einmal zum Gespräch einzuladen: Ehrenamt, was bedeutet Ihnen das eigentlich – und ist es immer so einfach, wie es aussieht?

Der Start in die ehrenamtliche Arbeit für Kirchhundem liegt bereits einige Jahre zurück: Als ihr ältester Sohn in den Kindergarten kam, wurde Tatjana Vente in den Vorstand des dortigen Fördervereins gewählt. Ihr Beweggrund war ein einfacher – und ist es bis heute geblieben: „Ich möchte etwas für meine Familie tun.“

Eine Krabbelgruppe, den ersten Abgabe-Flohmarkt im Kindergarten, um mit dem Erlös den Spielplatz neu zu gestalten, weitere Projekte in der Kita und in der Schule: Mit jedem neuen Einsatz hatte die dreifache Mama auch ihre Kinder im Blick, um für sie etwas auf die Beine zu stellen.

Und so kam eins ums andere hinzu: Je älter die Kinder wurden, desto mehr veränderte sich auch ihre Blickrichtung. War es früher die Krabbelgruppe, die sie ins Leben gerufen hat, so setzt sie sich heute mit den Jugendlichen aus Kirchhundem zusammen und fragt: Was können wir für euch tun, was wünscht ihr euch?

Dabei kann Tatjana Vente häufig auf die Unterstützung von Freunden, Bekannten und anderen Kirchhundemern zählen. „Wenn man dahinter steht, kann mal als Ehrenamtler viel erreichen. Aber das ist nur möglich, wenn man Leute hat, die einen unterstützen und mitziehen.“

Und genau hier liege das Problem: Es sei immer schwieriger, Helfer und Unterstützer zu finden. „Gleichzeitig wird aber auch immer mehr erwartet“, weiß Tatjana Vente. Denn: „Viel Engagement führt auch zu Selbstverständlichkeit.“ ‚MaMüMaMa‘ nennt die Familienmutter das – „Man Müsste Mal Machen“, ein Satz, den sie zwischendurch immer wieder zu hören kriegt.

Und über den sie sich bisweilen ärgert: „Wer ist eigentlich ‚man‘? Wer einen Vorschlag macht, der sollte doch auch nach Möglichkeit bei der Umsetzung mitwirken. Und wenn dazu die Zeit fehlt, wäre es doch zumindest schön, wenn man sich in anderer Form einbringt – Getränke stiften oder einen Dankeschön-Kuchen backen zum Beispiel.“

Jeder könne sich einbringen, ist sich Tatjana Vente sicher. „Es ist auch eine Sache des Willens, nicht nur der Zeit.“

Aber auch, wenn sich die 47-Jährige zwischendurch über die „MaMüMaMa“-Reaktionen einiger Menschen ärgert: Sie wird sich weiter engagieren. „Die positiven, schönen Erlebnisse überwiegen eindeutig. Wir setzen tolle Projekte um mit einem tollen Team und vielen Helfern.“

Und ihre Familie? „Die unterstützt mich absolut“, betont Tatjana Vente und schickt ihrerseits ein Dankeschön an ihren Mann, die Kinder, Eltern und Schwiegereltern. Mit ihrer Unterstützung will sie auch in Zukunft Ideen umsetzen – und mit Hilfe vieler Mitbürger, hofft sie: „Ehrenamt ist immer eine Teamleistung. Auch wenn einer die Fäden in der Hand hält, schaffen es nur alle zusammen.“