Ein trauriger Rekord: NRW hat die meisten Drogentoten

Verdopplung des Todeszahlen seit 2012


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Der Gedenktag der Drogentoten ist am 21. Juli. Auch bei der Caritas Aufwind Olpe wird den Verstorbenen gedacht. von Caritas
Der Gedenktag der Drogentoten ist am 21. Juli. Auch bei der Caritas Aufwind Olpe wird den Verstorbenen gedacht. © Caritas

Kreis Olpe. Die aktuell vorliegenden Zahlen des Drogenbeauftragten der Bundesregierung beweisen sehr eindrücklich, dass Drogen töten können. In Deutschland starben im letzten Jahr 1.990 Menschen, weil sie Drogen konsumiert haben oder Langzeitfolgen durch den Konsum hatten.


Haupttodesursache ist der Missbrauch von Opioiden wie Heroin, Morphin, Methadon oder etwa das Schmerzmittel Fentanyl. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr beträgt dabei fast neun Prozent, seit 2012 hat sich die Anzahl der Toten verdoppelt. 703 Menschen sind allein in NRW gestorben, danach folgen für das Jahr 2022 die Bundesländer Bayern (277) und Berlin (230).

Der jährliche Gedenktag an die Drogentoten am 21. Juli sollte neben der Erinnerung an die verstorbenen Menschen, Gelegenheit geben, die Folgen von jeder Art von Drogenkonsum ins Bewusstsein zu rufen.

Offener Austausch in Suchtberatung

Für Menschen, die illegale Drogen nehmen, bedeutet der Konsum, dass die Illegalität des Drogengebrauchs ihren Alltag bestimmt: Schwarzmarkt, Strafverfolgung, Arbeitsplatzverlust bis hin zu Inhaftierung. All diese Faktoren tragen dazu bei, dass diese Menschen häufig am Rande der Gesellschaft stehen.

Neben einer möglichen medizinischen Behandlung durch substituierende Ärzte, ist für die Menschen aber auch der Kontakt zur Suchtberatung wichtig. Hier können Menschen über gesundheitliche und soziale Probleme, die Folgen des Konsums und Ängste und Sorgen offen sprechen und eine vertrauensvolle Ansprechperson haben.

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Dies gilt aber nicht nur für die Konsumierenden von illegalen Drogen, die im Mittelpunkt des Gedenktages stehen und an die auch bei Caritas-AufWind an diesem Tag erinnert wird.

Denn auch der Gebrauch der legalen Drogen, wie Tabak und Alkohol bleibt nicht ohne Folgen. So konsumieren 7,9 Millionen der Menschen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren Alkohol in Deutschland in gesundheitlich riskanter Form. Ein problematischer Alkoholkonsum liegt bei etwa 9 Millionen Personen dieser Altersgruppe vor (ESA 2021).

Analysen gehen von jährlich etwa 74.000 Todesfällen durch Alkoholkonsum allein oder bedingt durch den Konsum von Tabak und Alkohol aus. Caritas-AufWind bietet als weitergehende kostenlose Angebote neben der individuellen Suchtberatung auch die „WAT-Gruppe“ (Weniger Alkohol trinken) an, bei der das Ziel ist, den Konsum zu reduzieren oder ganz einzustellen.

Info

Interessierte wenden sich an eine der fünf Suchtberatungsstellen von Caritas-AufWind im Kreis Olpe, Kontaktdaten sind unter https://www.caritas-olpe.de/hilfe-beratung/suchtberatung zu finden. Auch online ist eine Kontaktaufnahme unter möglich.

Wer Caritas-AufWind und die Arbeit der Suchtberatung finanziell unterstützen möchte, spendet auf das Konto des Caritasverbands für den Kreis Olpe bei der Sparkasse Olpe unter IBAN: DE07 4625 0049 0000 0554 42.

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