Ein Tag ohne Plastik: LP-Praktikantin Lilly Spessart im Selbstversuch

Umweltbewusster leben


  • Kreis Olpe, 20.07.2019
  • Von Lilly Spessart
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    Lilly Spessart

    Redaktion

Topnews
 von Symbol Sven Prillwitz
© Symbol Sven Prillwitz

Lennestadt. Mein Ziel klingt simpel: Einen Tag lang ohne Plastik auszukommen. Das bedeutet unter anderem, kein zusätzliches Plastik zu kaufen oder zu verwenden. Diesen Selbstversuch dokumentiere ich für mein Praktikum bei LokalPlus. Eins vorneweg: Ganz so einfach war es nicht…


Schon beim Aufstehen habe ich das erste Problem: der Wecker ist aus Plastik. Das Zähneputzen hingegen ist auf den ersten Blick einfach: Schon seit einiger Zeit putze ich die Zähne mit einer Zahnbürste aus Holz. Nur zu empfehlen, der Holzgeschmack ist auch gar nicht so schlimm. Außerdem ist die Holzzahnbürste nicht viel teurer als eine aus Plastik.
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Schwierig wird es bei der Zahnpasta: Sie gibt es nur in einer Plastiktube – aber ohne Pasta putzen kommt für mich auch nicht in Frage. Die Alternative wären Zahnpasta-Tabletten, die es in plastikfreien Verpackungen in machen Drogerien zu kaufen gibt.

Beim Brötchen holen nehme ich immer einen Stoffbeutel mit. Eigentlich ist es recht simpel und Kleinigkeiten helfen dabei, den Alltag etwas umweltgerechter zu gestalten.

Mein heutiges Frühstück: Dinkelflocken mit Multivitaminsaft. Beides aus dem Bioladen in Grevenbrück, die Dinkelflocken sind in einer Papiertüte und der Saft ist in einer Glasflasche.
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Beim Spülen muss ich allerdings das Spülmittel aus der Plastikflasche benutzen. Auch hier habe ich im Nachhinein nach einer Alternative gesucht – und sie gefunden: Im Internet gibt es eine Art Waschsoda zu kaufen.

Für den Praktikumstag bei LokalPlus packe ich mir eine Brotdose mit einem Apfel und ein paar Nüssen (ich muss zugeben, die habe ich in einer Plastiktüte gekauft), dazu ein Brötchen mit Salatblättern aus dem eigenen Garten und Käse – der leider auch in Folie verpackt war. Meine Wasserflasche ist aus Metall und lässt sich gut durchspülen, ebenso die Brotdose.
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In der LokalPlus-Redaktion haben viele Mitarbeiter eine eigene Glasflasche, die mit „sodagestreamtem“ Leitungswasser befüllt wird – ganz nach meinem Geschmack.

Dass die Tastatur aus Plastik ist und auch die Schreibtischunterlage, ist höhere Gewalt – leider konnte ich die Kollegen nicht überreden, mir für meinen Selbstversuch Alternativen zu beschaffen. Kleiner Scherz.

Auf dem Nachhauseweg (erst mit dem Zug und dann zu Fuß) kaufe ich meiner Mutter ein - natürlich plastikfreies - Geburtstagsgeschenk. Beim Kauf werden die Produkte in eine Papiertüte gepackt, wobei es bei manchen Läden so geregelt wird, dass man für zusätzliche Plastiktüten bezahlen muss.
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Mein Abendessen besteht aus Kartoffeln (und Kräutern aus unserem Garten). Die Kartoffeln liegen leider in einem Plastiknetz im Keller. In Unverpackt-Läden kann man Kartoffeln ohne irgendeine Art von Plastik oder anderen Materialien kaufen. Auch das Duschen am Abend ist in dem Moment alternativlos: Shampoo und Duschzeug sind in Plastikpullen – Haar- und Trockenseifen gibt es aber im Fachhandel.

Mein Fazit ist: Wer will, der kann! Leider werden einem sehr viele Steine in den Weg gelegt, denn in den Läden gibt es die meisten Produkte nur verpackt. Trotzdem: Jeder Einzelne kann etwas bewegen. Auch wenn man denkt: Ein einziger Mensch wird an dieser Situation nicht viel ändern können, kann man trotzdem andere dazu anregen, etwas an ihrem Konsumverhalten zu ändern.
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In manchen Dingen sollten wir unser Denken und Handeln überdenken und etwas verantwortungsvoller werden. Mein plastikfreier Tag hat mich einige Dinge bewusster erleben lassen und ich bin mir sicher, dass ich auch in Zukunft mehr auf Nachhaltigkeit achte.
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