Ein Hoch auf die 30

LP-Randnotizen


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 von Sarah Menn
© Sarah Menn


Die Hälfte von 30 ist 15. Im zarten Alter von 15 kamen mir Leute mit 30 so erwachsen und vernünftig vor. Alt eben. Jetzt zähle auch ich dazu.

Immer wieder wurde mir das in den letzten Wochen aufs Brot geschmiert. Und ich verrate euch was: Die ersten Anzeichen sind da!

Die ersten grauen Strähnen blitzen durch die dunklen Haare – ja fast wie Lametta. Auf einmal tut der Rücken weh, irgendwas ist immer eingeklemmt.

Auch der Spiegel verrät mir, dass die Lachfalten irgendwie mehr, aber auch markanter geworden sind. Und zu allem Übel kriege ich dann auch noch gesagt, dass ich jetzt eine Brille beim Arbeiten tragen sollte. Also ich rede mir ein, dass es nur am Bildschirm liegt.

Keine Frage: Die Hülle kommt in die Jahre. Aber dann merke ich zum Glück, dass da noch lange keine vernünftige Person drin steckt... Manchmal ziehe ich zwei unterschiedliche Socken an, wenn sich kein Paar findet. Ich spreche mit meiner Katze und performe auch schon mal zu einem guten Song vorm Spiegel.

Manchmal versuche ich immer noch, bei Pflastersteinen nicht auf die Linie zu treten und ab und an höre ich auch Benjamin Blümchen. Ach ja, in Notsituationen rufe ich auch gerne meine Mama an, und wann beim Feiern mal Ende sein sollte, weiß ich bis heute nicht.

Um es zusammenzufassen: Mein Kopf weiß, ich bin jetzt 30. Mein Körper fühlt sich an manchen Tagen wie 60 an. Und tief im Innern bin ich immer noch 15. Also, man ist nur so alt, wie man sich auch fühlt. Und ich fühle mich dann doch eigentlich noch ziemlich jung.

Hoch die Hände, Wochenende!

Tine Schmidt

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