dy-pack für besonders gute Ausbildungsergebnisse ausgezeichnet

"Es geht nur mit eigenen Fachkräften"


Geschäftsführer Ralf Busenius und Ausbildungsleiterin Sandra Decher. von dy-pack Verpackungen Gustav Dykerhoff GmbH
Geschäftsführer Ralf Busenius und Ausbildungsleiterin Sandra Decher. © dy-pack Verpackungen Gustav Dykerhoff GmbH

Gerlingen. Die „Woche der Ausbildung“, veranstaltet von der Bundesagentur für Arbeit in Siegen und Olpe, wurde auch in diesem Jahr genutzt, um Unternehmen für besonders gute Ausbildungsergebnisse auszuzeichnen. Eine von drei neuen Zertifikatsinhabern ist dy-pack Verpackungen Gustav Dykerhoff GmbH aus Gerlingen. Wir haben die Verantwortlichen zum Thema „Nachwuchskräfte bevorzugt aus den eigenen Reihen“ befragt.


Frau Decher, Sie sind Ausbildungsleiterin bei dy-pack für kaufmännische Berufe. Was halten Sie von dem Leitsatz: „Es geht nur mit eigenen Fachkräften" ?

Sandra Decher (S.D.): “Dies trifft voll und ganz auf uns zu, insbesondere bei unseren wichtigsten Berufsbildern Packmitteltechnologe/-in und Medientechnologe/-in Druck. Diese Ausbildungsberufe sind spannend, aber auch sehr speziell und wenig bekannt. In der Region gibt es nur sehr wenige Unternehmen, bei denen diese Berufe erlernt werden können.

Umgekehrt bedeutet das, dass es praktisch keine fertig ausgebildeten Facharbeiter auf dem Arbeitsmarkt gibt, und dass es gleichzeitig schwierig ist, junge Menschen für diese Berufe zu begeistern. Dadurch sind die Perspektiven nach Abschluss einer derartigen Ausbildung aber natürlich hervorragend. Aufgrund unseres Wachstums und der demografischen Entwicklung brauchen wir ständig junge und gut ausgebildete Fachkräfte."

Wie viele Ausbildungsberufe bieten Sie an?

S.D.: “Wir bilden in sechs verschiedenen Berufen aus und zwar: Industriekaufmann/-frau, Informatikkaufmann/-frau, Medientechnologe/-in Druck, Packmitteltechnologe/-in, Industriemechaniker/-in und Elektroniker/-in für Betriebstechnik.

Zudem bieten wir auch ein einjähriges Praktikum in der Verwaltung an. Dies dient dem Erwerb der Fachhochschulreife. Für viele Schüler hat sich nach dem Jahrespraktikum die Möglichkeit ergeben, eine Ausbildung als Industriekaufmann/-frau in unserem Unternehmen zu absolvieren."

Wie viele Azubis beschäftigen Sie aktuell?

S.D.: „Im Moment haben wir 25 Auszubildende und eine Jahrespraktikantin.“
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© dy-pack Verpackungen Gustav Dykerhoff GmbH
Das bedeutet auch, dass alle nach der abgeschlossenen Ausbildung bei Ihnen auf den Prüfstand kommen und mit entsprechender Qualifikation in die Dykerhoff-Familie aufgenommen werden oder?

S.D.: „Berufsausbildung im eigenen Unternehmen erlaubt die gezielte Vorbereitung auf den eigenen Bedarf. Fachkräfte zu suchen, einzuarbeiten und zu qualifizieren ist aufwändig und teuer. Wer selbst ausbildet, spart Zeit und Geld. Dementsprechend möchten wir unsere Auszubildenden gerne nach der Ausbildung übernehmen."

Herr Busenius, Sie sind einer der Geschäftsführer im Unternehmen. Welche Voraussetzungen sollten junge Menschen mitbringen, die sich für eine Ausbildung bei dy-pack interessieren?

Ralf Busenius (R.B.): "Am wichtigsten sind Lernbereitschaft und Motivation. Ein gesundes Maß an Ordnung, Disziplin und „Kinderstube“ zählen ebenfalls zu den Grundvoraussetzung für jede Form der Ausbildung und das spätere Berufsleben. Mit diesen Eigenschaften kann man in einerBerufsausbildung mit unserer fachlichen Unterstützung durchaus durchstarten, selbst wenn die schulischen Leistungen im bisherigen Bildungsweg eher nicht so gut waren.

Wir lassen uns in Bewerbungsunterlagen, persönlichen Gesprächen und freiwilligen Praktika gerne davon überzeugen, dass diese Grundeinstellungen und der Wille, die Ausbildung erfolgreich zu absolvieren, beim Bewerber vorhanden sind. Wenn die schulischen Voraussetzungen bereits erfüllt sind, fällt die Ausbildung natürlich umso leichter und es eröffnen sich eine Menge weiterer Perspektiven, z.B. Auslandsaufenthalte während der Ausbildung."
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Frau Decher, die Jugendlichen wollen sicherlich auch folgendes wissen: was produziert dy-pack für den Markt? Wie groß ist der und seit wann gibt es die Firma an diesem Standort im Kreis Olpe?

S.D.: „dy-pack zählt weltweit zu den führenden Herstellern von Papiersäcken für anspruchsvolle Anwendungen in der Chemie, der Bauchemie, bei Nahrungsmitteln sowie in der Zementindustrie. Wir beliefern unsere Kunden weltweit. Das Unternehmen wurde 1950 in Drolshagen gegründet. Aus Platzmangel und als weiter expandierendes Unternehmen sind wir 1997 nach Gerlingen umgezogen.

Nicht nur unsere rund 240 Mitarbeiter in Gerlingen, sondern auch unsere Außenbüros in England, USA, Malaysia, Frankreich und Indien tragen dazu bei, dass täglich bis zu 700.000 Säcke das Werk in Gerlingen verlassen können. Denn 70% der produzierten Säcke werden exportiert."

Wo sieht sich „dy-pack“ auf dem Markt der „Verpackungsweltmeister“ und in der Thematik Klimawandel, Umweltschutz, Plastikmüll etc.?

S.D.: „Wir sehen uns als Technologieführer und als Innovationsführer. Wir entwickeln und produzieren die Säcke speziell nach Kundenwunsch. Klimawandel ist ein großes Thema. Umweltschutz geht uns alle an und wir legen großen Wert auf Nachhaltigkeit. In unserer Leimküche wird der Leim aus Kartoffel- und Maisstärke hergestellt - ein Naturprodukt, dem Zusatzstoffe hinzugefügt werden. In unserer Druckerei haben wir ein wasserbasierendes Farbsystem. Diese Farben sind umweltfreundlich. Papier ist ein nachwachsender Rohstoff und unsere Papierlieferanten sind PEFC- oder FSC-zertifiziert.“

Was genau bedeutet das?

S.D.: “PEFC ist ein transparentes und unabhängiges System zur Sicherstellung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung und damit ein weltweiter "Wald-TÜV". PEFC ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung "Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes", also ein Programm für die Anerkennung von Forstzertifizierungssystemen. Waldzertifizierung nach den Standards von PEFC basiert auf den sehr strengen Richtlinien für die nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern. Diese Bewirtschaftung wird durch kompetente und unabhängige Organisationen kontrolliert.

Das FSC®-Logo signalisiert dem Verbraucher, dass es sich um Papier aus Holz handelt, das aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft stammt. Vergeben wird das FSC®-Logo von der gemeinnützigen Organisation Forest Stewardship Council® (FSC®). Wichtigstes Ziel des FSC ist es, dass die Wälder unserer Erde gleichzeitig umweltgerechter, sozialverträglicher und ökonomisch tragfähiger genutzt werden.“

Frau Decher, werden die zahlreichen Azubis speziell unter den Schwerpunkten „Nachhaltigkeit-Umweltschutz-Verantwortung“ und letztlich auch „Achtsamkeit“ bei Ihnen ausgebildet?

S.D.: "Selbstverständlich. Wir möchten mit gutem Beispiel vorangehen."

Unsere abschließende Frage an die Geschäftsführung: Herr Busenius, was macht dy-pack als Arbeitgeber interessant?

R.B.: "Wir sind ein international tätiges, technologie- und innovationsorientiertes Unternehmen und pflegen gleichzeitig die Werte eines sauerländischen mittelständischen Familienunternehmens. Wir haben kurze Entscheidungswege und motivierte clevere Mitarbeiter, die schnell Verantwortung übernehmen können. Wir bieten umfangreiche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die über das benötigte reine Fachwissen hinausgehen, z.B. die eigene Gesundheitsfürsorge betreffend. Nicht zuletzt fördern wir auch das Zusammengehörigkeitsgefühl durch gemeinsame Aktionen außerhalb der Arbeitszeit wie beispielsweise der Teilnahme am Olper Team Cup."

Frau Decher, Herr Busenius, angesichts der angespannten Lage im Nachwuchsbereich für alle Branchen bei uns in Südwestfalen wünschen wir Ihrem Unternehmen eine positive Zukunft und viel Erfolg bei der Suche nach interessierten und lernwilligen jungen Menschen. 
Vielen Dank für das engagierte Gespräch.
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