Durchsuchung in Attendorn: Ermittler zerschlagen internationalen Drogenring

Zehn Festnahmen, acht Plantagen entdeckt


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Einige der sichergestellten Drogen, hier Haschisch. von Zollfahndung Essen
Einige der sichergestellten Drogen, hier Haschisch. © Zollfahndung Essen

Essen/Kreis Olpe. Das Zollfahndungsamt Essen und die Guardia Civil Cordoba (Spanien) haben im Rahmen der Ermittlungen der „Operation Torero/ Operation CALIFA-AREA-23“ zehn führende Köpfe eines internationalen Drogenrings festgenommen. Eine Spur führte in den Kreis Olpe, genauer gesagt nach Attendorn. Es wurden neun Tatverdächtige in Spanien und ein Tatverdächtiger in Deutschland verhaftet. Alle Personen stehen im Verdacht, große Mengen Marihuana und Haschisch von Spanien nach Deutschland geschmuggelt zu haben.


Die Ermittlungen begannen im Mai letzten Jahres, nachdem durch die Guardia Civil in Puente Genil (Spanien) eine Sendung entdeckt wurde, in der sich 6,5 Kilogramm Marihuana-Knospen befanden. Es entstand der Verdacht, dass die Sendung von Mitgliedern einer kriminellen Organisation verschickt worden sein könnte, die in den internationalen Marihuana-Handel involviert ist.

Über 50 Pakete verschickt

Im Juli letzten Jahres wurden dann zwei Sendungen in Spanien von einem Paketzustelldienst entdeckt, die an zwei deutsche Empfänger im Sauerland adressiert waren. Beide Sendungen wurden durch Beamte der Guardia Civil beschlagnahmt und insgesamt 10 Kilogramm Haschisch sichergestellt.

Im Zuge der Ermittlungen wurden bislang der Versand von mehr als 50 Postpaketen durch die Organisation aufgedeckt, die alle für Empfänger in Deutschland bestimmt waren und in denen sich eine erhebliche Menge an Betäubungsmitteln befunden haben dürfte.

Internationale Zusammenarbeit

Vor diesem Hintergrund wurde eine Zusammenarbeit zwischen dem Team für organisierte Kriminalität und Drogenbekämpfung der Kriminalpolizei von Córdoba (Guardia Civil) und dem Zollfahndungsamt Essen unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Siegen in Kooperation mit der Kreispolizeibehörde Olpe vereinbart. Ziel der Ermittlungen war die Identifizierung und Festnahme der für die Sendungen verantwortlichen Mitglieder der Organisation sowie die Aufdeckung der kriminellen Strukturen in Spanien und Deutschland.

Durch die enge und koordinierte Zusammenarbeit zwischen den Einheiten der Guardia Civil und dem Zollfahndungsamt Essen, dem Zollkriminalamt sowie der eng in die Ermittlungen eingebundene Kreispolizeibehörde Olpe gelang es, mehrere Mitglieder der Organisation zu identifizieren sowie insgesamt 13 Drogenpakete sowohl auf spanischem als auch auf deutschem Gebiet sicherzustellen.

Einige der sichergestellten Drogen, hier Marihuana. von Zollfahndung Essen
Einige der sichergestellten Drogen, hier Marihuana. © Zollfahndung Essen

Die intensiven Ermittlungen führten darüber hinaus auch zur Aufklärung des Modus operandi und der gesamten Lieferkette der Betäubungsmittel sowie der Entlarvung der Empfänger in Deutschland.

Bereits am 13. Dezember wurden in einer gemeinsamen konzentrierten Aktion in den spanischen Provinzen Sevilla, Malaga und Cordoba sowie in Attendorn insgesamt 14 Objekte durchsucht. Im Zuge dieser internationalen Aktion wurden acht Cannabis-Indoor-Plantagen ausgehoben, sieben davon in Spanien und eine im Sauerland und insgesamt mehr als 2.000 Cannabispflanzen sichergestellt.

Einige der sichergestellten Drogen, hier verschiedene Cannabisprodukte. von Zollfahndung Essen
Einige der sichergestellten Drogen, hier verschiedene Cannabisprodukte. © Zollfahndung Essen

Darüber hinaus wurden im Ermittlungskomplex mehr als 30.000 Euro Bargeld, elektronische Beweismittel, zwei hochwertige Fahrzeuge, 12 Kilogramm Haschisch und 105 Kilogramm Marihuana beschlagnahmt.

Auf deutscher Seite waren die Staatsanwaltschaft Siegen, das Zollkriminalamt, das Zollfahndungsamt Essen sowie die Kreispolizeibehörde Olpe und Spezialkräfte der Bundespolizei involviert. Die Ermittlungen des Zollfahndungsamtes Essen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Siegen gegen aktuell über 20 Personen, welche der Gruppierung entweder direkt oder indirekt zugeordnet werden können, dauern an.

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